Margenschwund bei Swisscom

Schweizer leiden unter intensivem Wettbewerb

Margenschwund bei Swisscom

dz Zürich – Der Schweizer Telekomanbieter Swisscom hat in den ersten sechs Monaten des Jahres aus einem höheren Umsatz deutlich weniger Gewinn gezogen. Während die Verkäufe im Berichtsabschnitt um 2 % auf 5,8 Mrd. sfr zunahmen, ging das Ergebnis um 6,2 % auf 787 Mill. sfr zurück. Das operative Ergebnis (Ebit) schrumpfte sogar um 11,6 % auf 1,1 Mrd. sfr. Hauptgrund für diese gegenläufige Entwicklung ist die anhaltende Veränderung des Geschäftsmix. Während der Umsatz im nach wie vor lukrativen Schweizer Markt um 1,9 % abnahm, fakturierte der Konzern mit seiner italienischen Tochter Fastweb über 10 % mehr. Im Heimatmarkt spürt die frühere Monopolistin den sich weiter intensivierenden Wettbewerb. Rabatte und ein allgemein niedrigeres Preisniveau hätten zum Umsatzschwund beigetragen. Auch führten die Flatrate-Angebote der Mobilfunkanbieter dazu, dass immer mehr Festnetzanschlüsse abbestellt würden. Allein im Berichtshalbjahr musste Swisscom 140 000 Abbestellungen auf 1,9 Millionen Anschlüsse registrieren. Im Mobilfunk vermochte der Konzern seine Position zu halten und die Anzahl der Anschlüsse leicht auf 6,6 Millionen zu steigern. Auch bei den Breitband- und TV-Anschlüssen gab es minimale Zunahmen. Konzernchef Urs Schaeppi zeigte sich zufrieden darüber, die Position im gesättigten Schweizer Markt gehalten zu haben. Bei der italienischen Tochter Fastweb wuchsen die Verkäufe dagegen in allen Bereichen dynamisch auf insgesamt gut 1 Mrd. Euro. Allerdings verringerte sich das Segmentergebnis um 23 % auf 310 Mill. Euro. Die Swisscom erklärt dies mit der einmaligen Belastung aus Rechtsstreitigkeiten in der Höhe von 95 Mill. Euro. Für den Ausbau der Ultrabreitbandnetze wird Swisscom in Italien weiter hohe Investitionen tätigen müssen.