Marke VW verlegt E-Auto-Projekt Trinity nach Zwickau
VW verlegt Trinity-E-Auto-Projekt von Wolfsburg nach Zwickau
Kernmarke gibt deutschen Werken neue Perspektiven bis 2028
ste Hamburg
Volkswagen hat sich von Plänen für den Bau eines weiteren Werks in Wolfsburg für das Elektroautoprojekt Trinity verabschiedet. Wie der Autobauer am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte, soll das Auto, mit dem die Marke VW ursprünglich von 2026 an autonomes Fahren auf Level-4-Ebene massentauglich machen wollte, nach heutigem Stand ab 2028 auf Basis der am Ende des Jahrzehnts startenden einheitlichen Plattform SSP des Konzerns in Zwickau vom Band laufen.
Es gebe keinen Bedarf für den Bau einer weiteren Fertigung in Wolfsburg, so der Konzern zu den ursprünglichen Plänen. Vorstandschef Oliver Blume hatte das Projekt nach seinem Antritt im September 2022 wegen andauernder Software- und Modell-Probleme verschoben und den Bau einer Fabrik nahe des Stammwerks in Frage gestellt. Mit dem Bau waren Investitionen von 2 Mrd. Euro verbunden.
Die Verlagerung des Trinity-Projekts zum Werk Zwickau, in dem derzeit die VW-Elektromodelle ID.3, ID.4 und ID.5 sowie der Cupra Born und zwei Audi E-tron-Varianten gefertigt werden, gehört neben der Belegung anderer deutscher Werke zu ersten Beschlüssen der Planungsrunde 72, die der VW-Konzernvorstand dem Aufsichtsrat vorstellte. Vorgesehen ist ferner unter anderem, dass das Stammwerk Wolfsburg zusätzlich zum 2023 anlaufenden ID.3 ab 2026 ein Elektro-SUV im volumenstarken A-Segment erhalten soll. Zusammen mit dem Golf und dem gerade neu aufgelegten Tiguan sei so "eine robuste Auslastung des Stammwerkes gewährleistet", so VW. Die Pläne für die Werksbelegung stehen im Zusammenhang mit dem im Juni angekündigten Performance-Programm der Marke VW, die sich für eine nachhaltige Umsatzrendite von 6,5% bis 2026 eine Ergebnisverbesserung von 10 Mrd. Euro vorgenommen hat.