Marks & Spencer streicht fast jede zehnte Stelle
hip London – Das Geschäft von Marks & Spencer (M&S) hat sich bislang zwar besser entwickelt als bei der Bekanntgabe der Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres. Allerdings warnte der britische Kaufhausbetreiber, es bestehe weiterhin “wesentliche Ungewissheit über die Marktbedingungen und die Dauer der Maßnahmen zur sozialen Distanzierung”. In den kommenden drei Monaten sollen 7 000 der insgesamt 75 000 Stellen im Konzern gestrichen werden. Gestern habe man die Verhandlungen mit Belegschaftsvertretern dazu aufgenommen.”M&S hat erkannt, dass jetzt gehandelt werden muss, um das langfristige Überleben des Geschäfts sicherzustellen”, schrieb Sophie Lund-Yates, Analystin bei Hargreaves Lansdown, in einer ersten Einschätzung. “Das Coronavirus hat die bestehenden Probleme verschärft: Die Einkaufsgewohnheiten haben sich verändert, und M&S hat nur langsam auf die sich verändernden Verhaltensmuster reagiert.” Die Pandemie habe zudem dafür gesorgt, dass andere Kleidung nachgefragt werde – Leggings statt Büro-Outfit.In den acht Wochen seit Wiedereröffnung der Niederlassungen sei der Umsatz der Non-Food-Sparte in den Filialen um 47,9 % eingebrochen. Nur Dank eines starken Online-Geschäfts verzeichnete sie am Ende lediglich einen Erlösrückgang um 29,9 %. “Es gibt zwar die Entschuldigung, dass M&S-Kunden älter sind und nach Ende des Lockdown nicht schnell wieder zur Normalität zurückkehren, doch ist ziemlich klar, dass die Kollektionen wenig inspirierend sind und das Publikum nicht überzeugen, das in die Filialen kommt”, schrieben die Analysten von Peel Hunt und verglichen die Sparten Non-Food und Food mit “Jekyll und Hide”.M&S Food, einst das Zugpferd des Traditionskonzerns, zeigte ein Umsatzwachstum von 2,5 %. Sie steht vor dem Zusammenschluss mit dem britischen Online-Lebensmittelgeschäft von Ocado. Dafür wurden mehr als 500 neue Produkte aufgelegt, die auch in den Filialen erhältlich sein sollen.