Marktausbau kostet KWS Marge

Saatzuchtkonzern kündigt Ergebnisrückgang an - Mehr Eigenentwicklungen

Marktausbau kostet KWS Marge

swa Frankfurt – Das SDax-Unternehmen KWS Saat nimmt für die internationale Expansion und die Technologieentwicklung eine Renditeabschwächung in Kauf. Nachdem das Betriebsergebnis (Ebit) im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 (30.6.) um 7 % auf 151 Mill. Euro kletterte, werde das Saatzuchtunternehmen erst einmal auf diesem Plateau weiterarbeiten, sagte Vorstandssprecher Philip von dem Bussche bei der Präsentation der Zahlen in Frankfurt.KWS Saat hat beim Umsatz nun erstmals die Schwelle von 1 Mrd. Euro geknackt mit einem Erlösanstieg um 16,3 % auf 1,15 Mrd. Euro. Die Dividende steigt um 20 Cent auf 3 Euro. Ziel: 10 Prozent MarktanteilKWS ist dabei, in Brasilien und China zu expandieren, wofür Vorlaufkosten veranschlagt werden. Zudem will das Unternehmen mehr und mehr eigene transgene Pflanzeneigenschaften, Traits, entwickeln, um von Lizenzen wegzukommen. Es brauche seine Zeit, bis in den neuen Regionen Marktanteile von 10 % erreicht würden, mahnt von dem Bussche zur Geduld. KWS steuere nicht auf “maximalen Gewinn”, sondern auf eine “stabile zweistellige Ebit-Marge”. Die Kosten zum Aufbau des Geschäfts in Brasilien und China ließen sich noch nicht mit dem Umsatzzuwachs aus den von schwächeren Deckungsbeiträgen gekennzeichneten Ländern kompensieren.Finanzchefin Eva Kienle stellte für den laufenden Turnus ein moderates Umsatzplus von 5 % in Aussicht. Die ersten Monate seien von einem deutlich schwächeren Roggengeschäft geprägt, nachdem bei dem Getreide Flächen und Preise in Deutschland rückläufig sind. Beim Ebit geht KWS für 2013/14 von einem Rückgang um 7 % oder in Summe rund 10 Mill. Euro aus. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sollen überproportional zum Umsatz um 10 % auf rund 155 (i. V. 140) Mill. Euro hochgefahren werden. An der Börse kam die Prognose nicht gut an. Die Aktien verloren 3,9 % auf 268,20 Euro. Dynamik in BrasilienFür Brasilien berichtet von dem Bussche über einen erfolgreichen Markteintritt. KWS hatte sich für 50 Mill. Euro mit 50,1 % am Maisproduzenten Riber beteiligt und den Umsatz im ersten Jahr auf 37 Mill. Euro gesteigert, nach Erlösen von 20 Mill. Euro zuvor. In China wartet das Unternehmen noch auf die Genehmigung eines Joint Ventures mit dem lokalen Partner Kenfeng, was als Investment in zweistelliger Millionenhöhe über mehrere Jahre umrissen wird. Auch die Business-Lizenz dort steht noch aus. Bislang erzielt KWS im Reich der Mitte reinen Lizenzumsatz, der 2012/13 auf mehr als 10 Mill. Euro beziffert wird.