Maschinenbau-Orders brechen um ein Fünftel ein
wb Frankfurt – Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Der Bestellzugang lag im Juli preisbereinigt um 19 % unter dem Vorjahresniveau, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Frankfurt mitteilt.Die Auslandsnachfrage sank um 9 %. Während der Ordereingang aus Nicht-Euro-Ländern auf niedrigem Niveau stagnierte, brachen die Bestellungen aus der Eurozone um 27 % ein. Hier wirkt sich der Basiseffekt aus: Im Juli vorigen Jahres hatten Kunden aus den anderen Euro-Ländern um immerhin 51 % zugelegt. Der Ordereingang seitens heimischer Abnehmer fiel im Juli um gut ein Drittel. “Auch dieser Rückgang kam nicht unerwartet, da der Maschinenbau im Juli 2015 großvolumige Anlagengeschäfte verbucht hatte”, kommentiert Ralph Wiechers, der Chefvolkswirt der Lobby.Im Dreimonatsvergleich Mai bis Juli weisen die Auftragseingänge geringere Minusraten auf. So gingen die Bestellungen in dieser Zeit um real 7 % zurück. Dabei sanken die Inlandsorders um 11 % und die von jenseits der Grenzen um 4 %. “Insgesamt spüren wir schon, dass auf vielen Absatzmärkten eine Verunsicherung über den weiteren Konjunkturverlauf herrscht”, sagt Wiechers.Die Exporte der Hersteller in die beiden wichtigsten Absatzregionen waren im ersten Halbjahr ins Minus gerutscht: in die USA leicht, in China kräftig. Die Konjunkturabkühlung in der Volksrepublik traf Unternehmen mit einem Minus der Ausfuhren von 11,5 % auf 6,9 Mrd. Euro, wie VDMA berichtet hatte. Damit nahm das Reich der Mitte 9 % der Maschinenexporte ab, vor Jahresfrist waren es 10,3 %. In den USA als wichtigstem Ausfuhrland gaben die Exporte um knapp 1 % auf 8,2 Mrd. Euro nach.Mit gut 1 Million Beschäftigten ist der Maschinenbau der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland. Die Branche ist an der Börse mit Unternehmen wie Gea, Kion, Kuka oder Krones präsent. Der VDMA repräsentiert rund 3 100 vorrangig mittelständische Produzenten.