Maschinenbauer JCB spricht sich für Brexit aus

Chairman erläutert Mitarbeitern seine Entscheidung

Maschinenbauer JCB spricht sich für Brexit aus

hip London – Anthony Bamford, Chairman des britischen Baumaschinenherstellers J.C. Bamford Excavators (JCB), hat in einem Schreiben an die Mitarbeiter dargelegt, warum er am 23. Juni für den Austritt des Landes aus der EU votieren wird. Er habe beim Referendum 1975 für den Verbleib im gemeinsamen Markt gestimmt. “Ich habe nicht für eine politische Union gestimmt”, schrieb der konservative Parteispender, dessen Firma zu den größten Unternehmen (Umsatz: 2,5 Mrd. Pfund) der britischen Exportwirtschaft gehört. “Ich habe nicht erwartet, dass wir Souveränität an die EU abgeben. Ich habe mit Sicherheit nicht erwartet, dass wir von Führern in Brüssel regiert werden, die uns nicht rechenschaftspflichtig sind.”Bislang hatten sich in erster Linie Unternehmen wie Airbus und Rolls-Royce, die sich für den Verbleib in der Staatengemeinschaft starkmachen, an ihre Mitarbeiter gewandt. Ausfuhren in EU-Länder steuern 22 % zum Umsatz von JCB bei. Eines sei sicher: Seine Firma werde weiter mit Europa Handel treiben, egal ob Großbritannien in der EU bleibe oder nicht. “Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auf unseren eigenen zwei Beinen stehen können”, schrieb Bamford. Das Vereinigte Königreich sei eine Handelsnation und die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. “Ich glaube, dass JCB und Großbritannien jenseits der EU genau so stark prosperieren werden, es gibt also wenig zu fürchten, wenn wir uns für den Austritt entscheiden.”Nach mehr als 40 Jahren in der EU werde er seine Stimme für den Brexit abgeben. “Wie Sie abstimmen, ist allein Ihre Entscheidung.” Er bitte nur darum, alle Argumente sorgfältig abzuwägen, vor allem aber darum, sich an dem Referendum zu beteiligen. Das Vermögen von Lord Bamford und Familie wird in der Reichenliste der “Sunday Times” auf 3,5 Mrd. Pfund beziffert.Im April stieg die britische Industrieproduktion weit stärker als von Bankvolkswirten angenommen. Wie das Statistikamt ONS mitteilte, legte sie um 2,0 % zu, angetrieben von einer starken Performance des verarbeitenden Gewerbes. Es war der stärkste Anstieg seit Juli 2012. Ökonomen hatten unter Verweis auf die mit dem Referendum über die EU-Mitgliedschaft verbundene Unsicherheit lediglich Stagnation erwartet.