Maschinenbauer Rieter erhält neuen Aktionär
dz Zürich – Der Schweizer Textilmaschinenbauer Rieter erhält einen neuen Aktionär. Es handelt sich um die Investmentgesellschaft Veraison Capital, die gemäß Mitteilung vom Freitag mit 3,01 % die erste meldepflichtige Beteiligungsschwelle überschritten hat. Veraison gehört dem ehemaligen Chef des Hörgeräteherstellers Sonova, Valentin Chapero, sowie dem früheren Banker Gregor Greber, der mit zCapital eine eigene Vermögens- und Fondsmanagementgesellschaft auf die Beine gestellt hat. Aufstockung denkbarDie beiden Investoren halten über ihr gemeinsames Vehikel auch Anteile an zwei weiteren Schweizer Maschinenherstellern (Mikron, Komax) sowie an den Medienunternehmen Goldbach Group und Orell Füssli. Die bisherige Anlagepolitik von Veraison lässt erwarten, dass die Rieter-Beteiligung in den nächsten Monaten weiter aufgestockt werden wird. Der Aufbau von größeren Positionen, die auch eine Einflussnahme ermöglichen, ist jedenfalls das erklärte Ziel der Investmentgesellschaft.Inwieweit die Investoren bei Rieter ihre Ideen aber aktiv einzubringen gedenken, bleibt abzuwarten. Das Traditionsunternehmen aus Winterthur in der Nähe von Zürich ist seit mehr als fünf Jahren in weitgehend festen Händen. Der erfolgreiche Bahnunternehmer (Stadler Rail) und rechtsbürgerliche Parlamentsabgeordnete Peter Spuhler besitzt seit 2009 einen Anteil von 19 %. Er hatte sich diesen in Verbindung mit einer Finanzierung für das damals schwer von der Krise gezeichnete Unternehmen erworben. Mit Michael Pieper und dessen Artemis Holding besitzt ein zweiter Unternehmer einen großen Anteil von 11,5 %. Pieper, dessen Familie ihr Milliardenvermögen mit dem internationalen Großküchenhersteller Franke gemacht hat, besitzt neben Rieter noch eine Reihe weiterer großer Beteiligungen an Schweizer Publikumsgesellschaften aus dem Industriesektor.Rieter hat im ersten Halbjahr dank eines hohen Auftragsbestandes trotz Frankenstärke ein gutes Ergebnis erzielt. Der Umsatz stieg um 6 % auf 554 Mill. sfr, und der Gewinn erhöhte sich um 5,3 % auf 29 Mill. sfr. Die Aktien haben seit Anfang des Jahres aber 15 % an Wert verloren.