Maschinenbauer schwächeln im Inland
wb Frankfurt – Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland lag im Februar um 3 % unter Vorjahresniveau. Das Geschäft mit heimischen Kunden sank dabei um 7 %, teilt der Branchenverband VDMA in Frankfurt mit. In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Dezember 2014 bis Februar stieg der Bestelleingang um 4 %. Die Inlandsorders stagnierten, die Aufträge von jenseits der Grenzen legten um 6 % zu.Es zeige sich immer klarer, dass die Auslandsnachfrage den Bestellungen aus dem Inland davonläuft, kommentiert Thilo Brodtmann. “Die schwächelnde Inlandsnachfrage zeigt, dass wir uns nicht von den Rekordmeldungen im Export blenden lassen dürfen”, sagt der neue VDMA-Hauptgeschäftsführer. Er will die schwachen Inlandszahlen als “Warnsignal an die Politik” verstanden wissen und nutzt die Zahlen für eine Schelte in Richtung Berlin: Die große Koalition stehe “zu sehr für Konsumieren und zu wenig für Investieren”. Merkel und Gabriel müssten “ihre übergroßen Mehrheiten endlich für ein Klima der Innovation nutzen”, fordert der Lobbyist. In der Branche liegt die Zahl der Beschäftigten stabil bei über einer Million, im Januar lag sie exakt bei 1 003 000. Brodtmann wertet dies als Zeichen, dass die Unternehmen dauerhaft auf Stammbeschäftigte setzen. Der mittelständisch geprägte Maschinenbau mit rund 6 000 Unternehmen ist an der Börse nach wie vor unterrepräsentiert. Zu den großen gelisteten Vertretern gehören der Lebensmittelmaschinenspezialist Gea (8,8 Mrd. Euro Marktkapitalisierung), der Gabelstaplerhersteller Kion (3,8 Mrd. Euro), Lackieranlagenbauer Dürr (3,6 Mrd. Euro) und Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori Seiki (2,4 Mrd. Euro), der jüngst mit Japanern zusammenging.Kion hat indessen offenbar Interesse an einer Übernahme des japanischen Konkurrenten Unicarriers. Der nach Toyota weltgrößte Hersteller liegt dabei offenbar in Konkurrenz zu Mitsubishi Heavy Industries. Der Wert der Transaktion wird auf 770 Mill. Euro geschätzt. Darüber hatte die japanische “Nikkei” berichtet. Mit Unicarriers käme Kion weltweit auf 18 % Anteil, Toyota liegt bei 20 %. Unicarriers ist mit 1,3 Mrd. Euro Umsatz vor allem in Nippon und den USA stark, wo Kion bisher gering präsent ist.