Wohnmobile

Materialmangel setzt Knaus Tabbert zu

Der Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert kassiert seinen Jahresausblick. Als Grund nennt das seit einem Jahr börsennotierte Unternehmen die zunehmende Materialknappheit entlang der Lieferkette.

Materialmangel setzt Knaus Tabbert zu

hek Frankfurt –

Der Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert kassiert seinen Jahresausblick. Als Grund nennt das seit einem Jahr börsennotierte Unternehmen die zunehmende Materialknappheit entlang der Lieferkette. Die Prognosen für Umsatz und Ergebnismarge würden zurückgenommen, teilt Knaus Tabbert mit. Der mittelfristige Wachstumsausblick sei aber nicht betroffen. Der Konzern hat angekündigt, die Kapazitäten bis 2025 von derzeit 30000 auf 50000 Einheiten zu erweitern. Der Umsatz soll auf 2 Mrd. Euro klettern (2020: 795 Mill. Euro).

Investoren reagierten vergrätzt auf die Gewinnwarnung: Die Aktie gab am Donnerstag knapp 6% nach. Wegen Lieferproblemen bei Fahrgestellen müsse die Wohnmobilproduktion im bayerischen Jandelsbrunn und in Nagyoroszi in Ungarn im vierten Quartal voraussichtlich für mindestens zwei Wochen gestoppt und darüber hinaus die Arbeitszeit an diesen Standorten deutlich reduziert werden, heißt es in der Mitteilung. Die Verzögerungen gingen primär auf die weltweite Halbleiterknappheit zurück.

Im August hatte Knaus Tabbert den bisherigen Ausblick noch bestätigt, der ein Umsatzwachstum im unteren Bereich von 20 bis 22% und eine Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 8% vorsah. Zugleich hatte das Management auf die angespannte Zuliefersituation verwiesen. Das volle Verkaufspotenzial könne im laufenden Jahr bei weitem nicht ausgeschöpft werden. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie boomt die Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen, die Reisen unabhängig von Hotels oder Ferienwohnungen ermöglichen.

Wenngleich das Geschäftsjahr bereits in drei Monaten zu Ende ist, wagt Knaus Tabbert angesichts der Dynamik der Entwicklung bei den Lieferschwierigkeiten derzeit noch keine neue Prognose. Die Investmentbank Jefferies geht davon aus, dass die Marktschätzungen für Knaus Tabbert aufgrund der Produktionsausfälle im vierten Quartal um etwa 10% sinken werden. Gleichwohl belässt die Bank ihre Aktieneinstufung auf „Kaufen“.

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