Schnellrestaurantkette

McDonald's verkauft Russland-Geschäft

Die Fast-Food-Kette McDonald’s steigt nach mehr als 30 Jahren aus dem Geschäft in Russland aus. Bereits Anfang März hatte der US-Konzern seine Restaurants in dem Land nach dem russischen Angriff auf die Ukraine geschlossen. Jetzt wird ein Käufer für die 847 Filialen gesucht.

McDonald's verkauft Russland-Geschäft

dpa-afx Chicago

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gibt die US-Fast-Food-Kette McDonald’s nach mehr als 30 Jahren ihr Geschäft in Russland auf und sucht für die Filialen einen russischen Käufer. Die Fortführung des Russland-Geschäfts sei nicht mehr mit den Unternehmenswerten vereinbar, teilte der Konzern am Montag in Chicago mit. Für das Unternehmen fallen Sonderkosten in Höhe von 1,2 Mrd. bis 1,4 Mrd. Dollar an, unter anderem für Abschreibungen und Fremdwährungsverluste. Die Aktie startete am Montag schwach in den US-Handel und notierte auf dem tiefsten Stand seit Ende März.

Anfang der 1990er Jahre wurde die Eröffnung der ersten McDonald’s-Filialen in Russland noch als ein Zeichen für Wandel und Aufbruch des Landes nach dem Ende des Kalten Krieges gedeutet. Einen ähnlichen Symbolcharakter hat nun das vorläufige Ende des goldenen „M“ in Russland für die verhärteten Fronten zwischen Moskau und dem Westen. Denn der neue Besitzer soll die Markensymbole von McDonald’s nicht weiter nutzen dürfen.

Bereits Anfang März hatte McDonald’s als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine ihre 847Filialen in Russland zunächst vorübergehend geschlossen. Damals bildeten sich vor den Moskauer Restaurants der Kette teils lange Schlangen. McDonald’s könne „das unnötige menschliche Leid, das sich in der Ukraine zuträgt, nicht ignorieren“, teilte der US-Konzern damals mit. Seither klebten an den Türen der russischen Filialen Plakate mit der Aufschrift: „Wir werden Sie auf jeden Fall über die Wiederaufnahme der Bedienung informieren.“

Dazu wird es nun doch nicht kommen. Mit 62 000 örtlichen Mitarbeitern zählte McDonald’s zuletzt zu einem der wichtigsten Arbeitgeber Russlands und galt in der Branche als Marktführer. Man wolle sich bemühen, das Gehalt der Angestellten weiterzuzahlen, bis ein Käufer gefunden ist, heißt es nun in der Mitteilung. Auch für eine Weiterbeschäftigung beim künftigen Besitzer wolle man sich einsetzen.Unsichere Zeiten brechen darüber hinaus auch für Hunderte russische Zulieferer an, die McDonald’s mit landwirtschaftlichen Produkten versorgten.