MDax-Unternehmen sind noch immer wenig populär

Von Peter Olsen, Frankfurt Börsen-Zeitung, 13.11.2019 Seit Jahren wird über die schwache Aktienkultur in Deutschland geklagt. Trotz auf lange Sicht guter Chancen auf Kursgewinne parkt die Bevölkerung nach wie vor ihr Geld vor allem auf Sparkonten,...

MDax-Unternehmen sind noch immer wenig populär

Von Peter Olsen, FrankfurtSeit Jahren wird über die schwache Aktienkultur in Deutschland geklagt. Trotz auf lange Sicht guter Chancen auf Kursgewinne parkt die Bevölkerung nach wie vor ihr Geld vor allem auf Sparkonten, die allenfalls Minizinsen abwerfen. Während die 30 Dax-Unternehmen es noch auf eine gewisse Popularität bringen, fällt das Wissen über die 60 im MDax geführten Aktiengesellschaften deutlich ab.Eine im Auftrag der Dr. Doeblin Wirtschaftsforschung vom 2. bis 11. Oktober von Dynata online unter 1 515 Befragten durchgeführte repräsentative Erhebung ergab, dass im Durchschnitt jede der MDax-Gesellschaften gerade einmal rund 30 % der Bevölkerung bekannt ist. Die bekanntesten Firmen sind folgerichtig mit Commerzbank, Zalando und Fielmann diejenigen, mit dem die Befragten im Alltag wohl am häufigsten zu tun haben.Für den MDax-Reputationsindex wurde nach Kriterien wie Sympathie, Dynamik, finanzielle Solidität, CSR-Engagement (Corporate Social Responsability), guter Arbeitgeber, Bekanntheit sowie Verbundenheit zum Standort Deutschland gefragt. Und da schob sich der Sportartikelkonzern Puma mit 274 Wertungspunkten und Spitzenplätzen bezüglich Sympathie, finanzieller Solidität und CSR-Engagement ganz nach vorn. Der Optikfilialist Fielmann punktete als bei den Indikatoren guter Arbeitgeber sowie mit Verbundenheit zum Standort Deutschland und kam mit 262 Punkten Puma nahe. Der Onlineversender Zalando konnte vor allem bezüglich Dynamik glänzen und kam so hinter dem Textilunternehmen Hugo Boss auf Rang 4 (siehe Tabelle). Fielmann-Gründer vornHinsichtlich der Reputation der MDax-Chefs ging Günther Fielmann mit Abstand als Sieger hervor. Die für Familienunternehmen typische Namensidentität von Unternehmen und Unternehmensführung dürfte für den Ranking-Erfolg ausschlaggebend sein, resümiert Institutsleiter Jürgen Doeblin. Unter die Top 3 schafften es noch Thomas Rabe vom Medienkonzern RTL Group und Mark Langer von Hugo Boss. “Die meisten MDax-CEOs sind jedoch in der Bevölkerung kaum bekannt.” Als Gruppe sollten sich die MDax-Unternehmen noch stärker um eine Gemeinschaftsidentität unter der Dachmarke des MDax-Index bemühen. “Dies könnte auch dem Kapitalmarkt-Standing dienen”, meint Doeblin. Immerhin repräsentierten die MDax-Unternehmen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. “Dahinter stehen vielfach beeindruckende Erfolgsstorys von Mittelständlern, darunter klug geführten Familienunternehmen.”Hinsichtlich der Bekanntheit unter führenden Aktienindizes rangiert der MDax aber mit 24 % gerade einmal auf dem Niveau von TecDax (25 %) und Euro Stoxx 50 (22 %), ergab die Umfrage. Dagegen liegt der Bekanntheitsgrad von Dax mit 71 % und des Dow Jones Industrie mit 56 % deutlich darüber. Aber: Bei Befragten mit Interesse an Themen wie Börse und Finanzen kommt der MDax auf einen deutlichen höheren Bekanntheitsgrad von 54 %.——Laut Doeblin liegt der Bekanntheitsgrad des Aktienindexes bei nur 24 Prozent.——