Media-Saturn frohlockt im Weihnachtsgeschäft
ab Düsseldorf – Die Elektronikhandelskette Media-Saturn hat im Weihnachtsgeschäft aufgetrumpft. Als einzige unter den Metro-Vertriebslinien zeigte die Ingolstädter Tochter im Schlussquartal des Kalenderjahres 2014 ein nominales Umsatzplus, wie aus dem Trading Statement der Metro hervorgeht. Zwar konnte Metro den Gruppenumsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 (zum 30. September) in flächenbereinigter Rechnung ebenfalls ausweiten, nominal bröckelten die Erlöse jedoch abermals um 2,2 % auf 18,3 Mrd. Euro ab.Letztlich ist das Weihnachtsgeschäft für den Handelskonzern damit etwas besser gelaufen als erwartet, hatten Analysten im Schnitt doch mit einem Konzernumsatz von 18,2 Mrd. Euro gerechnet. Entsprechend schnellte die Aktie in der Spitze um 6,9 % nach oben, zum Handelsende verblieb mit 26,71 Euro ein Kursplus von 4,5 %.Dass der berichtete Umsatz so deutlich hinter dem flächenbereinigten Ausweis zurückblieb, ist vor allem negativen Wechselkurseffekten – in erster Linie der fortgesetzten Rubelschwäche – geschuldet. Denn in lokaler Währung verbesserte Metro den Gruppenumsatz im Berichtsquartal immerhin um 0,4 %. “Trotz eines weiterhin herausfordernden Umfelds konnten wir die positive flächenbereinigte Umsatzentwicklung zu Beginn des neuen Geschäftsjahres klar fortsetzen”, freute sich Vorstandschef Olaf Koch. Zugleich verwies er darauf, dass alle Vertriebslinien im Dezember – dem umsatzstärksten Monat im Weihnachtsgeschäft – den Umsatz auf vergleichbarer Fläche ausbauten. Zweistelliges Wachstum”Mit dieser guten Entwicklung haben wir ein solides Fundament für die Erfüllung unserer Umsatzprognose geschaffen”, hob Koch die außerordentliche Bedeutung des Schlussquartals hervor. In aller Regel erwirtschaftet Metro im Zeitraum Oktober bis Dezember etwa 30 % des Jahresumsatzes. Die Entwicklung der einzelnen Vertriebslinien verlief recht unterschiedlich. Mit einem Umsatzplus von 4,1 (flächenbereinigt: 3,8) % schoss das langjährige Sorgenkind Media-Saturn den Vogel ab. Wie es heißt, trugen alle Regionen sowie fast alle Länder zu der positiven Umsatzentwicklung bei.Der Großhandel Cash & Carry, mit einem Anteil am Konzernumsatz von 47 % die wichtigste Division, litt dagegen unter der prononcierten Rubelschwäche. Nominal ging der Spartenumsatz um 3,6 % zurück, in lokaler Währung ergab sich dagegen ein Anstieg um 1,1 %. Wie Metro hervorhob, schlug sich die Russland-Krise aber ausschließlich über die Währungsschiene in der Erlösrechnung nieder. Operativ gelang in Russland dagegen ein zweistelliges Umsatzplus – auch in flächenbereinigter Rechnung. Dagegen gaben die Umsätze in Deutschland, Belgien und den Niederlanden auch auf gleicher Fläche nach. Neue Märkte in RusslandTrotz der fortdauernden Währungsverwerfungen behalten die Düsseldorfer die positive Grundhaltung beim Thema Russland bei. Nach den Angaben wurden im Berichtsquartal sieben neue Cash & Carry-Märkte in Russland eröffnet. Hatte Metro Ende 2013 mit dem Börsengang des russischen Großhandelsgeschäfts geliebäugelt, sind die Pläne mit dem Ausbruch der Ukraine-Krise Anfang vorigen Jahres in der Schublade verschwunden.Eher zögerlich kommt Metro beim Umbau der SB-Warenhäuser Real voran. Zwar konnten die verbliebenen Real-Märkte flächenbereinigt ein kleines Erlösplus erwirtschaften, doch dürfte die Marge angesichts des herrschenden Preiswettbewerbs unter Druck bleiben. Zur Ertragslage wird sich Metro allerdings erst am 10. Februar äußern. Am schwächsten unter den vier Vertriebslinien schnitten die Warenhäuser Galeria Kaufhof ab. Hier ging der Umsatz auch in flächenbereinigter Rechnung um 1,4 % zurück.Ursächlich dafür war in erster Linie die witterungsbedingte Schwäche im Textilgeschäft. Im Wettbewerbsvergleich schneidet Kaufhof damit allerdings noch gut ab, hatte Rivale Karstadt doch kürzlich von einem Umsatzrückgang in den Monaten November und Dezember von 6 % berichtet.—– Wertberichtigt Seite 8