Media-Saturn-Gesellschafter setzen Kleinkrieg fort

Kellerhals steigt aus China-Organisation aus

Media-Saturn-Gesellschafter setzen Kleinkrieg fort

ab Düsseldorf – Der Streit unter den Gesellschaftern der Elektromarktkette Media-Saturn geht weiter. Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals (21,62 %) beendet sein Engagement bei der eigens für die Expansion in China gegründeten Gesellschaft, wie seine Beteiligungsgesellschaft Convergenta mitteilte. Zur Begründung verwies Kellerhals auf die “mangelnde Investitionsbereitschaft” des Mehrheitseigentümers Metro (75,41 %).Gegen den Widerstand von Kellerhals hatte Metro 2009 zunächst im Alleingang ein Joint Venture mit der taiwanesischen Foxconn gegründet. Erst im Anschluss sprang Kellerhals auf den Zug auf, pochte aber zur Begrenzung des Risikos für die Media-Saturn-Holding (MSH) auf die Gründung einer rechtlich eigenständigen Gesellschaft für China, an der die Gesellschafter entsprechend ihren MSH-Anteilen beteiligt sind.Die zweijährige Testphase, an deren Ende die Entscheidung über die weitere Expansion in der Volksrepublik steht, endet in diesem Jahr. Anders als ursprünglich gedacht können die Düsseldorfer darüber nun allein befinden, müssten die Kosten aber auch allein schultern. In den vergangenen beiden Jahren wurden in die Eröffnung von sieben Märkte zusammen mit Foxconn 200 Mill. Dollar investiert, 150 Mill. Dollar kamen von Media-Saturn. Die Finanzierung der China-Organisation gehe nun auf Metro über, heißt es.Dem Vorwurf, Metro habe die Anregung des Mitgesellschafters, einen Wettbewerber zu übernehmen, nicht aufgegriffen, widersprechen die Düsseldorfer. Bei der Prüfung verschiedener Möglichkeiten sei bislang kein passendes Übernahmeziel identifiziert worden. “Das von Herrn Kellerhals erwähnte Unternehmen stand nicht zum Verkauf.”Ohne der Entscheidung zu China vorgreifen zu wollen, hatte Metro-Chef Olaf Koch zuletzt signalisiert, keine Riesensummen in die Hand zu nehmen: “Wir werden sicher nicht planlos hunderte Millionen Euro in die Eröffnung neuer Märkte investieren. Es gibt ausgabenschonendere Modelle.”