Mediaset verlagert Sitz nach Holland
Der italienische Medienkonzern und ProSiebenSat.1-Großaktionär Mediaset will die jahrelangen Spannungen mit dem französischen Aktionär Vivendi beenden und den rechtlichen Firmensitz in die Niederlande verlagern. Außerdem will das Unternehmen die Doppelstimmrechte des Großaktionärs Fininvest (Familie Berlusconi) abschaffen.
Der steuerliche Firmensitz soll in Italien verbleiben. Die Verlegung des Rechtssitzes in die Niederlande soll eine „realistischere Bewertung an den Finanzmärkten und in der internationalen Geschäftswelt“ sicherstellen, heißt es in einer Erklärung. Ziel sei es, die Möglichkeiten, Kapital einzusammeln, zu erleichtern.
Mediaset hatte ein früheres Vorhaben, Mediaset Spanien und Italien zu fusionieren und die gemeinsame Holding in die Niederlande zu verlagern, nach mehreren gerichtlichen Niederlagen gegen Vivendi, die sich dem Projekt widersetzte, aufgegeben. Durch eine Versöhnung mit Vivendi, die auch Posten im Verwaltungsrat erhalten soll, hofft Mediaset womöglich, das Projekt einer europäischen Senderfamilie wiederaufleben lassen zu können.
Der Mediaset-Umsatz ist 2020 um 9,9% auf 2,64 Mrd. Euro zurückgegangen. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 139,3 (Vorjahr: 190,3) Mill. Euro.