Mediengruppe UBM stellt PR Newswire ins Schaufenster
hip London – Das Medienkonglomerat UBM, das in erster Linie Konferenzen und Messen organisiert, ist der “Sunday Times” zufolge auf Käufersuche für den elektronischen Pressemitteilungsvertrieb PR Newswire. Wie das Blatt berichtet, wurde die Investmentbank Evercore von der FTSE-250-Gesellschaft mit dem Verkauf betraut, der um die 500 Mill. Pfund einspielen soll. Die UBM-Aktie legte 0,5 % auf 485,2 Pence zu. Als mögliche Käufer werden die Private-Equity-Gesellschaft GTCR und der US-Milliardär Warren Buffett genannt. Den Wettbewerber Business Wire hat sich Buffett bereits gesichert. Die deutsche DGAP News gehört der Münchener EQS Group, die im Entry Standard notiert ist.Das UBM-Management gab bereits vor einiger Zeit die Parole “Events First” aus und trennte sich von Printtiteln wie “Property Week”. Die Firma organisiert unter anderem die Hackermesse “Black Hat” in Las Vegas und eine große Edelsteinmesse in Hongkong. Zuletzt hatte UBM den Messeveranstalter Advanstar für 600 Mill. Pfund vom Hedgefonds Anchorage Capital und den Finanzinvestoren Ares Management und Veronis Suhler Stevenson übernommen. Der Verkauf von PR Newswire galt schon damals als mögliche Finanzierungsoption für den Deal. Weitere Akquisitionen gelten als wahrscheinlich.Die 1954 an den Start gebrachte PR Newswire soll im laufenden Jahr bei 320 Mill. Dollar Umsatz ein bereinigtes operatives Ergebnis von 87 Mill. Dollar erwirtschaften, wie die Sonntagszeitung unter Berufung auf Unterlagen berichtet, die an mögliche Käufer verschickt worden seien. UBM hatte PR Newswire 1982 übernommen.Die Analysten von Liberum Capital führen die Sparte mit 510 Mill. Pfund in ihrer “Sum of the Parts”-Bewertung des Unternehmens. Das sei aber das obere Ende, räumten sie in einer ersten Einschätzung ein. Durch einen Verkauf würde UBM zum 100-prozentigen Eventveranstalter, was sich positiv auf die Bewertung auswirken werde. Derzeit werde UBM zum 12,6-Fachen des für 2015 erwarteten Gewinns je Aktie gehandelt. Zudem würde UBM zu einem glaubwürdigeren Übernahmeziel. Liberum schätzt die Nettoverschuldung des Unternehmens per Ende 2015 auf 494 Mill. Pfund. Kommt eine Transaktion zustande, könnte UBM ihre Schulden komplett tilgen und hätte noch Spielraum für eine Ausschüttung an die Aktionäre.