cru Frankfurt – Das globale Volumen der Börsengänge, Kapitalerhöhungen und Wandelanleihen (Equity Capital Markets) ist 2020 bis dato auf den Rekordwert von 1,1 Bill. Dollar gestiegen und hat damit zum ersten Mal die Marke von 1 Bill. Dollar überschritten. Das geht aus den Daten des Analysehauses Dealogic hervor. Gegenüber dem Jahr 2019 beträgt der Anstieg 56 %. Nach einem schwachen ersten Quartal folgten drei Quartale mit jeweils mehr als 300 Mrd. Dollar Emissionsvolumen – so viel wie zuletzt im vierten Quartal 2010.Der traditionelle Start der weltweiten Börsengänge Ende Februar/Anfang März wurde durch einen Anstieg der Volatilität an den Aktienmärkten unterbrochen, als sich das Coronavirus weltweit ausbreitete. Der Volatilitätsindex Vix – auch “Angstindex” genannt – erreichte seinen Höhepunkt um die Woche des 11. März, als die Weltgesundheitsorganisation eine globale Pandemie ausrief. Aber als sich die Aktienmärkte erholten und die Volatilität sank, kam es in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 zu einer Wiederbelebung des IPO-Marktes.An der Wall Street stieg das IPO-Volumen in der Folge mit den stark gefragten Börsengängen von Airbnb, der Online-Discounter-App Wish und dem Cloud-Anbieter Snowflake auf den Rekordwert von 160 Mrd. Dollar und in China auf 54 Mrd. Dollar. Am wichtigsten europäischen Finanzplatz für Börsengänge, London, erreichte das Volumen immerhin noch 7 Mrd. Dollar. In Deutschland dagegen sank es auf wenig mehr als 1 Mrd. Dollar – der niedrigste Wert seit der Finanzkrise im Jahr 2009.Allein aus den Portfolios der Private-Equity-Häuser kamen 128 Unternehmen an die Börse. Sie sammelten mehr als 78 Mrd. Dollar ein – und damit mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2019. Damit trugen die Finanzinvestoren 26 % zum globalen IPO-Volumen bei – so viel wie seit 2015 nicht mehr, als es 31 % waren. Viele WandelanleihenDas globale Wandelanleihevolumen im Jahr 2020 war das zweitgrößte aller Zeiten – nur im Jahr 2007 gab es noch mehr Convertibles. Sie machten 31 % des gesamten Equity-Capital-Markets-Volumens aus. Unternehmen nutzten das Instrument vor allem im April für Notfinanzierungen. Insbesondere in Europa kamen mehr grüne ESG-Wandelanleihen zum Einsatz – wenngleich sie noch immer nur für 4,2 Mrd. Dollar von insgesamt 156 Mrd. Dollar Gesamtvolumen der Convertibles standen.