ge Berlin – Nach einem erneut kräftigen Absatzplus von 7,2 % in der Europäischen Union kamen im September mit 1,46 Millionen Neuzulassungen mehr Autos erstmals auf die Straßen als im Vergleichsmonat vor Ausbruch der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. Alle großen Märkte verbuchten Zuwächse, teilte der Herstellerverband ACEA mit. Besonders groß war das Plus mit 17 bzw. 14 % nach der wirtschaftlichen Lähmung der vergangenen Jahre in Italien und Spanien. Aber auch in Deutschland ging es mit 9,4 % kräftig nach oben, während Frankreich mit nur 2,5 % schwächelte. “Der europäische Neuwagenmarkt hat inzwischen fast zu alter Form zurückgefunden”, urteilt Peter Fuß, Partner bei der Beratungsfirma EY, der früheren Ernst & Young. Für das gesamte Jahr rechnet er mit 14,6 Millionen Erstzulassungen in der EU – das wären 7 % mehr als zuvor und der höchste Wert seit dem Jahr 2007 mit damals 15,6 Millionen Neuwagen.Trotz eines um gut 5 % höheren Absatzes – der maßgeblich von Audi und Skoda getragen wurde – verlor der VW-Konzern weiter Marktanteile. Allerdings ging der Anteil im September “nur” noch um 0,4 Punkte auf 22,8 % zurück – der geringste Rückgang seit September 2015, als die Manipulationen an Dieselmotoren aufflogen, betont Fuß. Im bisherigen Jahresverlauf kommt der VW-Konzern auf einen Marktanteil von 23,8 % – verglichen mit 24,9 % für die ersten neun Monate 2015. Insgesamt hält sich der Schaden aus dem Diesel-Skandal damit europaweit in erstaunlich engen Grenzen. Deutlich besser schnitten BMW und Mercedes ab, die ihre Anteile nach den ACEA-Zahlen um 0,4 bzw. 0,6 Prozentpunkte auf 7,6 % respektive 6,7 % hochdrehen konnten. China wächst um ein DrittelDas größte Wachstum registrierte der Verband der Automobilindustrie (VDA) jedoch in China, wo die Zahl der Neuzulassungen im September mit 2,2 Millionen Pkw um fast ein Drittel über dem Vorjahreswert lag. Der weltweit zweitgrößte Markt, die USA, musste dagegen ein leichtes Minus von knapp 1 % auf 1,4 Millionen Erstzulassungen bei Pkw und Light Vehicles hinnehmen. In Russland brachen die Verkäufe um ein Zehntel ein, in Brasilien sogar um ein Fünftel. Indien zeigte dagegen ein Plus von 20 % auf 280 000 Verkäufe.