Mehr Bank als Start-up-Geldgeber
Als Bank mit angeschlossenem Elektrogeschäft galt Siemens früher einmal. Ähnliches kann man heute von Rocket Internet sagen. Die Berliner sitzen auf gut 3 Mrd. Euro Liquidität. Der Batzen übersteigt den Wert der Beteiligungen und börsennotierten Aktienpakete von insgesamt 1,7 Mrd. Euro bei weitem. Was das Management mit dem vielen Geld machen will, ist wohl sein Geheimnis. Rocket Internet tut sich außerordentlich schwer, in ausreichender Zahl zukunftsträchtige Geschäftsmodelle zu entdecken, in die man dann auch investieren kann. Seit längerem ist zwar die Rede davon, man sei an Fintechs, Softwarefirmen, B2B-Geschäften oder Unternehmen aus dem Bereich künstliche Intelligenz interessiert. Sonderlich viel passiert ist nicht. Der Kapitalmarkt traut dem Unternehmen in puncto Investments ohnehin nicht viel zu, was schon daran deutlich wird, dass der Börsenwert von 3,5 Mrd. Euro wenig über den Cashbestand hinausgeht. Weitere Aktienrückkäufe sind eine Möglichkeit, aber nur eine Verlegenheitslösung, denn sie leisten keinen Beitrag zum operativen Vorankommen.hek