Mehr Energiefusionen als jemals zuvor
cru Frankfurt – Mit 97 Mrd. Dollar hat das Volumen der globalen Energiefusionen im ersten Quartal einen Rekordwert erreicht. Die Anzahl der Transaktionen in dem Sektor erhöhte sich auf 128 Deals. Das geht aus einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young hervor, die als Treiber für den Rekordwert vor allem den Willen der Konzernvorstände zur Expansion ausgemacht hat. Rund 90 % des Werts der Fusionen entfallen auf 15 große Transaktionen. Allein die Übernahme des Stromverteilnetzbetreibers Innogy durch den Konkurrenten Eon und die anschließende Aufteilung von Innogy mit dem Mutterkonzern RWE steht für 22 Mrd. Euro des Gesamtvolumens.Das starke Interesse der Investoren an staatlich regulierten Geschäften wie etwa den Stromnetzen oder der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, die verlässlich im Voraus berechenbare Erträge abwerfen, hält angesichts der Nullzinsphase an. Nach Einschätzung von Ernst & Young verbessern sich die Voraussetzungen für Fusionen und Übernahmen, da die Investoren um so aggressiver für die seltener werdenden Gelegenheiten zum Kauf solcher Assets bieten. Der Trend, dass sich immer mehr Beteiligungsgesellschaften, Infrastrukturfonds und Staatsfonds im Energiesektor engagieren, habe sich seit 2017 weiter verstärkt. Diese Anlagevehikel haben in den vergangenen Jahren große Geldbeträge von ihre Investoren eingesammelt und suchen nun händeringend nach Gelegenheiten zu investieren.Das Umfeld der Deals sei komplexer geworden. Die traditionellen Monopolisten würden durch neue Technologien herausgefordert. Die Ziele von Politik und Regulierern änderten sich – etwa durch die Klimaschutzverträge -, ebenso wie der Mix der Energiequellen zur Stromerzeugung. Global sei eine Bewegung zur Verringerung der Stromerzeugung aus Kohle zu beobachten. In einigen Ländern würden Kohlekraftwerke abgeschaltet, in anderen sei der Neubau untersagt. Die Profitabilität der Kohlekraftwerke nehme in den meisten Regionen ab.