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Mehr Hilfen gefordert

Angesichts der anhaltenden Covid-19-Pandemie fordert der Verband der internationalen Luftverkehrsindustrie IATA (International Air Transport Association) Regierungen auf, die unter den Corona-Beschränkungen leidenden Fluggesellschaften mit weiteren...

Mehr Hilfen gefordert

wü Paris

Angesichts der anhaltenden Covid-19-Pandemie fordert der Verband der internationalen Luftverkehrsindustrie IATA (International Air Transport Association) Regierungen auf, die unter den Corona-Beschränkungen leidenden Fluggesellschaften mit weiteren staatlichen Hilfen zu unterstützen. „Ich dränge Regierungen zu noch mehr stimulierenden Maßnahmen“, erklärte der scheidende IATA-Chef Alexandre de Juniac Mittwoch. Denn eine überlebensfähige Flugverkehrsbranche sei wesentlich, um die wirtschaftliche Erholung zu dynamisieren. Bis jetzt haben Regierungen Fluggesellschaften weltweit bereits mit Hilfen in Höhe von mehr als 225 Mrd. Dollar unter die Arme gegriffen.

Exakt vor einem Jahr habe die IATA das erste Medienbriefing zur Covid-19-Pandemie abgehalten, sagte de Juniac während einer Videokonferenz. Damals habe er sich nicht träumen lassen, dass diese Covid-Briefings im März 2021 immer noch stattfinden würden. In diesem Monat sind nach Angaben des Branchenverbandes auf den üblichen Routen Schnitt weniger als die Hälfte Flüge als sonst unterwegs. Nachdem das Passagieraufkommen vergangenes Jahr um 66% eingebrochen ist, ist es nun so niedrig wie zuletzt 1998. Die Einnahmen aus dem Passagierverkehr befänden sich sogar nur auf dem Niveau von 1993. Sie sind letztes Jahr um 418 Mrd. Dollar eingebrochen.

Weniger vernetzte Welt

Die Welt sei nicht mehr so wie früher vernetzt, bedauert de Juniac. Vor der Coronakrise, die die Luftfahrtbranche wie keine andere je zuvor getroffen hat, habe es fast 30000 spezifische international Flugrouten gegeben. Jetzt seien es nur noch 12000. Gleichzeitig sei die Frequenz der dort angebotenen Flüge stark gesunken. Die IATA scheint sich darauf einzustellen, dass die erhoffte Erholung noch etwas dauern dürfte. Der Verband hat deshalb gerade seine für Juni in Boston geplante Hauptversammlung auf Oktober verschoben. Er hoffe, dass die Grenzen dann wieder so weit offen seien, dass die Chefs der 290 Mitglieder-Airlines persönlich teilnehmen könnten, sagte de Juniac, der das Ruder bei dem Verband Ende des Monats an den früheren IAG-Chef­ Willie Walsh übergibt.

Die IATA rechnet aber mit einer Öffnung des transatlantischen Flugverkehrs im Juni. Er gehe davon aus, dass beide Seiten vor der Sommerreisezeit gemeinsame Regelungen für einen sicheren Flugverkehr vereinbaren, erklärte de Juniac. Er begrüßte auch die Pläne der Europäischen Union (EU) für einen einheitlichen digitalen europäischen Impfausweis. Problematisch sei es nur, wenn es zu viele verschiedene digitale Lösungen gebe, meinte de Juniac. Das machte das Reisen für die Passagiere zu kompliziert. Die IATA hat selber einen Travel Pass entwickelt. Etliche Airlines haben zudem eigene Lösungen konzipiert.