Mensch und Maschine bleibt auf Rekordkurs
jh München – Der Softwareanbieter Mensch und Maschine bleibt in diesem Jahr trotz der Coronakrise auf Rekordkurs. Allerdings hat das Unternehmen die Prognose für den Gewinn je Aktie gesenkt. Erwartet würden nun 107 bis 118 (i. V. 99) Cent je Aktie, sagte der Vorstandsvorsitzende, Gründer und Großaktionär Adi Drotleff in einer Telefonkonferenz. Bisher hatte das Unternehmen in Weßling bei München 117 bis 123 Euro in Aussicht gestellt. Nach den Zahlen für die ersten neun Monate sei eine realistischere Einschätzung möglich, kommentierte Drotleff die Änderung. Zudem sei die Prognosespanne weiter gefasst, da es mehr Unsicherheit gebe.Das dritte Quartal bezeichnete er als robust mit einem positiven Trend. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um knapp 20 % auf gut 5 Mill. Euro. Nach dem starken Jahresauftakt mit einem Anstieg von 36 % war das Ebit im zweiten Quartal um 3,7 % gesunken. Auch im Umsatz zeigten sich nach Drotleffs Worten Corona-Bremseffekte: Im dritten Quartal sank er um 7 % auf 50 Mill. Euro, nachdem der Erlös im ersten um 24,5 % gestiegen und im zweiten um gut 9 % zurückgegangen war.Mit einer hohen Kostendisziplin habe das Unternehmen die Wirkungen des geringeren Umsatzes auf das Ergebnis dämpfen können und im dritten Quartal das Ebit sogar gesteigert. “Wir können fast alle Szenarien abfedern”, fügte Drotleff hinzu. Die steigenden Infektionszahlen scheinen ihn kaum zu beeindrucken. Das Geschäft in Großbritannien, Italien, Frankreich und den USA entwickle sich gut, berichtete er. Er rechnet allerdings damit, dass sich die Folgen der Coronakrise bis ins zweite Quartal 2021 in den Geschäftszahlen niederschlagen werden.Zu den Aussichten für dieses Jahr sagte Drotleff: “Wir bleiben auf Rekordkurs.” In den ersten neun Monaten hätten Gewinn und Cash-flow die Höchstwerte aus dem Vorjahr um zweistellige Prozentzahlen übertroffen (siehe Tabelle). “Wir erwarten auf jeden Fall ein starkes viertes Quartal, etwa auf dem Rekordlevel des Vorjahres.” Im Gegensatz zum Ergebnis je Aktie ließ er die Prognose für die Dividende unverändert: Für 2020 sollen die Aktionäre 100 bis 105 (85) Cent je Aktie erhalten.