Künstliche Intelligenz

Mensch und Maschine im Teamwork

Die Akzeptanz Künstlicher Intelligenz wird vor allem durch die Interaktion von Mensch und Maschine erhöht. Jedoch lauern mehr Gefahren durch Cyberkriminelle.

Mensch und Maschine im Teamwork

Mensch und Maschine im Teamwork

Schub durch künstliche Intelligenz – Cyberkriminelle kommen in neuer Rüstung

Die Akzeptanz künstlicher Intelligenz wird vor allem durch die Interaktion von Mensch und Maschine, sogenanntes Human Machine Interface, erhöht. Jedoch lauern mehr Gefahren durch Cyberkriminelle. Diese haben unter anderem durch sogenannte Large Language Models wie ChatGTP auch neue Waffen.

hei Frankfurt

Der wachsende Einsatz von Technologien mit künstlicher Intelligenz wird die Interaktion von Mensch und Maschine perspektivisch vorantreiben und in der Industrie die Effizienz von Prozessen erhöhen sowie Entlastung beim Fachkräftemangel bieten. Vor allem Leitbranchen wie der Automobilsektor oder Maschinenbau dürften hier Vorreiter sein und auf der bevorstehenden Hannovermesse dazu neue Produkte und Anwendungen zeigen, erwartet Philipp Mudersbach, Partner  Technologiexperte bei Arthur D. Little (ADL) . “Besonders die Automobilhersteller sind schon recht weit in der Ausgestaltung eines Human Machine Interface (HMI), also der Interaktion von Mensch und Maschine bei der Steuerung von Anwendungen im Fahrzeug”, so Mudersbach. Für die weitere Entwicklung des KI-gestützten autonomen Fahrens dürfte HMI ebenfalls ein zentrales Element sein.

Akzeptanz erhöht

Im Maschinenbau und auch in der industriellen Produktion insgesamt erleichtert KI die Automatisierung vieler Prozesse sowie den Einsatz von Robotik. “Daran führt angesichts des Fachkräftemangels ohnehin kein Weg vorbei”, erklärt der Manager. Auf dem Vormarsch seien auch hier Anwendungen, die auf HMI basieren, etwa KI-Brillen, mit denen Problemdiagnose und Wartung bei Maschinen erleichtert wird. Der Bedarf und die Interaktion zwischen Mensch und Maschine erhöht nach Einschätzung des Managers auch die Akzeptanz von KI-Technologien.

Frisch renoviert werden dürfte in diesem Zusammenhang auch der sogenannte Digital Twin, eine Digitalkopie von Maschinen oder ganzen Fabriken, die durch KI-Technologie im Metaverse buchstäblich eine neue Gestalt und neue Leistungsfähigkeit annimmt. Das Konzept, das unter anderem Monitoring und Fernwartung unterstützt, dürfte für viele Unternehmen schon aus Kostengründen zunehmend attraktiver werden. Insgesamt sieht Mudersbach hierzulande “durchaus eine hohe Nachfrage nach neuen KI-gestützten Anwendungen und keineswegs eine Abwehrhaltung”.

Mehr Einfallstore für Cyberkriminelle

Die breitere Nutzung von künstlicher Intelligenz in Unternehmen hat allerdings nicht nur operative Vorteile, indem Digitalisierung vorangetrieben und die Effizienz erhöht wird. Denn damit steigt auch die Anfälligkeit für Störungen, vor allem die Vulnerabilität gegenüber Cyberkriminellen. Insbesondere neue Technologien wie Generative AI, auf denen sogenannte Large Language Models wie ChatGPT basieren, erleichtern das Schreiben von Schadprogrammen. Damit haben Hacker neue Waffen zur Verfügung wie etwa Voicecloning (Sprachmanipulation) oder automatisiertes Password guessing (Passworterkennung). “Das Angriffspotenzial steigt”, räumt Mudersbach ein.

Noch halten sich “Bedrohungspotenzial und Abwehr aber in etwa die Waage”, glaubt der Manager. Allerdings sind gerade staatlich gestützte Cyberkriminelle häufig gut finanziert und haben schnellen Zugang zu Innovationen. Forscher warnen daher: Da KI in rasantem Tempo lerne, menschliches Verhalten realitätsnah zu imitieren, werde sie bald in der Lage sein, auch biometrische Systeme zu durchbrechen oder gar menschliche Verhaltensweisen zu imitieren. Das dürfte die Bedrohungslage weiter verschärfen. Während Unternehmen durch neue Technik einerseits effizienter werden, steigen die Kosten für die IT-Sicherheit an.

Philipp Mudersbach