Mensch und Maschine steigert Profitabilität
jh München
Der Softwareanbieter Mensch und Maschine hat im vergangenen Jahr trotz eines Umsatzrückgangs das Ergebnis gesteigert (siehe Tabelle). Den wegen der Pandemie vom zweiten Quartal an gesunkenen Erlös im Vorjahresvergleich glich das Unternehmen in Weßling bei München mehr als aus – dank einer sehr hohen Kostenelastizität und einer zunehmenden Margenstärke aufgrund des gestiegenen Anteils des Eigengeschäfts. Nach Einschätzung der LBBW ist die Kostenflexibilität eindrucksvoll.
Der Vorstandsvorsitzende, Gründer und Großaktionär Adi Drotleff sagte in einer Telefonkonferenz, er erwarte, dass das Neugeschäft langsam an Fahrt gewinne. Hinzu komme ein Basiseffekt aufgrund der seit März 2020 spürbaren Folgen der Coronakrise. Vom zweiten Quartal an werde Mensch und Maschine zu einem normalen Wachstum zurückkehren. Nach dem nach eigener Darstellung robusten Verlauf 2020 rechnet das Unternehmen für dieses Jahr mit einer „Fortsetzung der Margen-stärke“ und mit einem Nettogewinn von 1,25 bis 1,35 Euro je Aktie. Das wäre ein Anstieg um 12 bis 21%. Über den Umsatz sagte Drotleff, er werde in diesem Jahr noch nicht so stark zulegen wie der Rohertrag.
Vom nächsten Jahr an will Mensch und Maschine zum „langjährigen Wachstumsmodus“ zurückkehren. Das hieße, ein Anstieg des Umsatzes und des Rohertrags um 8 bis 12% im Jahr. Der Nettogewinn soll dann um 18 bis 24 Cent je Aktie zunehmen.
Den Aktionären stellt Vorstandschef Drotleff eine weiterhin steigende Dividende in Aussicht: Falls 2021 die Ziele erreicht würden, stiege die Dividende auf 1,15 bis 1,20 Euro und von 2022 an um 15 bis 20 Cent je Jahr. Drotleff ist mit 44,6% der größte Eigentümer.
Für 2020 sollen er und die anderen Aktionäre eine Gewinnbeteiligung von 1,00 (i.V. 0,85) Euro je Aktie erhalten. 87 Cent davon stammen aus einem steuerlichen Einlagenkonto. Das bedeute zwar keine Steuerfreiheit, aber die Zahlung der Steuer verschiebe sich, berichtete Drotleff. Wie in den Vorjahren erhalten die Eigentümer die Dividende in bar oder in Aktien.
Von Techniktrends wie der Elektromobilität zeigt sich Drotleff unbeeindruckt. Software zum Beispiel für den Bau von Prototypen der Autos sei immer gefragt, unabhängig von der Antriebstechnik. „Wir lassen uns von der Entwicklung durchaus ein bisschen ziehen“, fügte er weiter hinzu.
Mensch und Maschine | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Euro | 2020 | 2019 |
Umsatz | 244 | 246 |
Rohertragsmarge (%) | 52,4 | 52,0 |
Ebit | 31,0 | 27,2 |
Nettoergebnis | 18,7 | 16,7 |
Ergebnis je Aktie (Euro) | 1,115 | 0,991 |
Operativer Cash-flow | 33,7 | 26,4 |
Eigenkapitalquote (%) | 51,8 | 46,1 |
Börsen-Zeitung |