Merck & Co. verdient ein Drittel weniger

Wegfall von Patentschutz drückt die Erlöse

Merck & Co. verdient ein Drittel weniger

scd New York – Merck & Co. hat auch im dritten Quartal bei leicht sinkenden Erlösen weit weniger verdient als in der Vorjahresperiode. Zwar schrumpfte der Umsatz des US-Pharmakonzerns mit 4 % auf rund 11 Mrd. Dollar weniger stark als in den ersten sechs Monaten des Jahres. Das Nettoergebnis gab mit 35 % auf 1,12 Mrd. Dollar aber kräftiger nach als im ersten Halbjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie blieb mit 92 Cent dennoch um 4 Cent über der durchschnittlichen Analystenerwartung.An der New Yorker Börse gab die Merck-Aktie am Montagvormittag um knapp 2,5 % auf 43,37 Dollar nach. Seit Anfang des Jahres haben die Titel rund ein Zehntel zugelegt – halb so viel wie der US-Leitindex S & P 500.Wie der große US-Konkurrent Pfizer spart auch Merck gegen den Erlösschwund an, der mit dem Ablauf beim Patentschutz zahlreicher Medikamente einhergeht. So halbierte sich der Umsatz mit dem Asthma- und Allergiemittel Singulair zur Vorjahresperiode auf gut 280 Mill. Dollar. Noch im zweiten Quartal 2012 hatte das ehemals umsatzstärkste Mittel des Konzerns gut 1,4 Mrd. Dollar generiert.Merck begegnet dem Erlöswegfall mit drastischen Stellenstreichungen. Binnen zwei Jahren sollen gut 20 % der 81 000 Mitarbeiter gehen. Auch in Forschung und Entwicklung werden deutliche Einschnitte vorgenommen. In New Jersey stehen einige Büros vor der Schließung. Insgesamt sollen so von 2015 an jährlich 2,5 Mrd. Dollar an Kosten wegfallen. Auch die Abgabe von Randgeschäften wie der Tiergesundheitspflege oder dem Endverbrauchergeschäft will CEO Ken Frazier nicht generell ausschließen. Entsprechende Pläne gebe es allerdings noch nicht. Wettbewerber Pfizer hat sich bereits von der Tierpflegesparte und der Babynahrung getrennt.Für das zu Ende gehende Geschäftsjahr hat Merck den Ergebnisausblick in der Mitte der bisherigen Spanne eingeengt. Statt 3,45 bis 3,55 Dollar je Aktie werden nun 3,48 bis 3,52 Dollar je Titel erwartet.