Merck erwartet bei Chips Trendwende

Börsen-Zeitung, 7.1.2020 dpa-afx München - Der Darmstädter Technologie- und Pharmakonzern Merck blickt zum Jahresstart optimistisch auf den globalen Halbleitermarkt. "Ich habe keine Glaskugel, aber ich weiß, dass die weltweite Datenmenge...

Merck erwartet bei Chips Trendwende

dpa-afx München – Der Darmstädter Technologie- und Pharmakonzern Merck blickt zum Jahresstart optimistisch auf den globalen Halbleitermarkt. “Ich habe keine Glaskugel, aber ich weiß, dass die weltweite Datenmenge exponentiell wächst, aktuell mit 30 %, und dazu braucht es Chips. Wir gehen davon aus, dass wir 2020 die Trendwende auf dem Halbleitermarkt sehen”, sagte Merck-Chef Stefan Oschmann “Euro am Sonntag”. Merck hatte erst im Herbst den US-Halbleiterhersteller Versum für 5,8 Mrd. Euro übernommen.Mit Versum habe Merck wesentliche Lücken im Portfolio geschlossen und decke nun alle Stufen der Chipherstellung ab, sagte Oschmann und verteidigte gleichzeitig den Kaufpreis, der zu einem deutlichen Anstieg der Verschuldung geführt hat. “Wir haben das 13-Fache des operativen Gewinns gezahlt. Im Pharmabereich hätten wir das 20- oder 25-Fache gezahlt. Wir haben zu einem Zeitpunkt gekauft, zu dem der Halbleiter-Index relativ günstig war. Seither ist er wieder um 30 % gestiegen.” Mit Portfolio-Bewegungen von 40 Mrd. Euro seit 2007 sei Merck “eine der größten Deal-Maschinen Europas”. Die hohe Verschuldung im Konzern von 12,5 Mrd. Euro schränke derzeit aber die Beweglichkeit ein. “Wir werden zwei Jahre brauchen, bis wir wieder eine gewisse finanzielle Flexibilität haben.”