BIOSIMILARS

Merck fokussiert

swa - Im Herbst 2016 waren erstmals Gerüchte aufgetaucht, wonach der Darmstädter Merck-Konzern den Ausstieg aus dem Geschäft mit patentfreien biologisch hergestellten Arzneien (Biosimilars) sucht. Im März dieses Jahres bestätigte CEO Stefan...

Merck fokussiert

swa – Im Herbst 2016 waren erstmals Gerüchte aufgetaucht, wonach der Darmstädter Merck-Konzern den Ausstieg aus dem Geschäft mit patentfreien biologisch hergestellten Arzneien (Biosimilars) sucht. Im März dieses Jahres bestätigte CEO Stefan Oschmann, dass er auf Käufersuche ist. Nachdem es für den Nachschub im patentgeschützten Pharmageschäft deutlich besser aussieht, brauche man die “Versicherungspolice” Biosimilars nicht mehr. Das traditionelle Generikageschäft hatte Merck vor Jahren an Mylan abgegeben.Der Verkauf des Biosimilars-Segments an Fresenius umfasst nun das vollständige Portfolio mit Schwerpunkt auf Krebs- und Autoimmunerkrankungen. Übernommen werden mehr als 70 Mitarbeiter an den Standorten Aubonne und Vevey in der Schweiz. Merck hatte die Sparte 2012 gegründet, zieht bislang aber keinen Umsatz daraus. Aktuell befindet sich ein Nachahmerprodukt auf den Blockbuster Humira von Abbvie gegen Schuppenflechte im letzten Stadium der klinischen Entwicklung. Fresenius, die neu in das Marktsegment einsteigt, will die Biosimilars in Partnerschaft mit Merck weiterentwickeln und erwartet erste Umsätze gegen Ende 2019; von 2023 an rechnet Fresenius mit einem deutlich positiven Ergebnisbeitrag und Erlösen im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Bis dahin will das Unternehmen in die Entwicklung der biotechnologischen Generika maximal 1,4 Mrd. Euro stecken – der Kaufpreis von bis zu 670 Mill. Euro ist darin enthalten. Merck winkt eine Umsatzbeteiligung im einstelligen Prozentbereich.