Merck reanimiert Arzneiprojekt
swa Frankfurt – Der Pharma- und Chemiekonzern Merck holt das Projekt einer Multiple-Sklerose-Tablette wieder aus der Schublade. Der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sei die Absicht mitgeteilt worden, dass eine Zulassung für das Produkt Cladribin eingereicht werden soll, teilte das Unternehmen mit. Im Jahr 2011 war das Medikament, das damals als potenzieller Kassenschlager gehandelt wurde, bei den Gesundheitsbehörden durchgefallen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte das Nutzen-Risiko-Profil bemängelt. Aber auch die Zulassungsunterlagen sollen optimierungsfähig gewesen sein.Nach dem Scheitern hat Merck die klinischen Studien abgeschlossen und zusätzliche Sicherheitsinformationen erfasst, heißt es nun. Auf Basis dieser neuen Daten startet das Unternehmen nun den zweiten Anlauf. Der Antrag dürfte im ersten Halbjahr 2016 eingereicht werden. Unterdessen haben sich Konkurrenten mit einem Medikament in Tablettenform im Markt schon breitgemacht – etwa Biogen, die mit Tecfidera 2014 rund 2,9 Mrd. Dollar umsetzte, oder Novartis, die mit Gilenya auf 2,5 Mrd. Dollar kam.