Merck verfolgt stabile Dividendenpolitik
swa Frankfurt – Der Pharma- und Chemiekonzern Merck verspricht den Anteilseignern Nachhaltigkeit in der Gewinnbeteiligung. Auch in schwierigen Zeiten sei das Unternehmen hier um Stabilität bemüht, erklärte CEO Stefan Oschmann gestern in der virtuellen Hauptversammlung auf schriftlich von Aktionären eingereichte Fragen zur Dividendenpolitik.Mit Blick auf die für 2020 geplante Ausschüttung bilde die aktuelle Dividende von 1,30 Euro je Aktie “die Untergrenze”. Angestrebt werde, auch künftig 20 bis 25 % des bereinigten Ergebnisses je Aktie zu verteilen. Es könne natürlich besondere Ereignisse geben, in denen man davon abweichen müsse. Dies könnten Restrukturierungen sein oder signifikante weltwirtschaftliche Entwicklungen, ergänzte der Manager. Oschmann erinnert an die jüngste Prognose des Konzerns für den laufenden Turnus, wonach ein bereinigtes Ergebnis je Aktie zwischen 5,50 und 6,35 Euro angepeilt wird. Der Großteil des Korridors liege deutlich über dem Vorjahreswert von 5,56 Euro je Titel, machte er Hoffnung.Der Abbau der mit der Übernahme von Versum erhöhten Verschuldung soll auch während der Coronakrise weiterlaufen. Ziel sei, dauerhaft das Investment-Grade-Rating zu erhalten. Im bilanziell aufgehäuften Goodwill von 17 Mrd. Euro habe Merck über die Jahre keine Wertminderungen vornehmen müssen, betont Oschmann. Wie es künftig sein wird, hänge wie immer davon ab, ob sich das Synergiepotenzial wie erwartet realisieren lasse. Die Integration von Versum laufe derzeit trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie “voll nach Plan”. Präsenz steigtDas virtuelle Aktionärstreffen fand regen Zuspruch. Die Live-Übertragung der Hauptversammlung haben 1 000 Nutzer im Internet verfolgt, teilte Merck mit. Zum Zeitpunkt der Abstimmung waren 69,38 % der 129,2 Millionen ausgegebenen Aktien vertreten. Damit wurde die Präsenz des Vorjahres von 66,96 % übertroffen.Alle Tagesordnungspunkte wurden mit großer Mehrheit abgesegnet. Der Erhöhung der Dividende um 5 Cent stimmten 96,8 % der Aktionäre zu. Mit 12,2 % wurden die meisten Gegenstimmen in der Wahl von KPMG zum Abschlussprüfer gezählt. Über die Vorstandsvergütung will Merck 2021 abstimmen lassen.