Merck verspricht strenge Kostendisziplin
swa Frankfurt – Sparen steht beim Pharma- und Chemiekonzern Merck seit geraumer Zeit auf der Agenda, die Folgen der Coronakrise lenken den Blick noch stärker darauf. “Wir schauen noch strenger auf die Kosten”, unterstreicht CEO Stefan Oschmann in seinem Redetext zur virtuellen Hauptversammlung am 28. Mai. Der Manager weist darauf hin, dass seit längerem weltweit Projekte zur Effizienzsteigerung laufen. “Aber wir drücken aufs Tempo. Und drehen noch mehr Steine um.” Mit Blick auf Dienstleister, Bürokommunikation, Veranstaltungen und Reisen habe das Unternehmen 2019 mehrere Kostenpakete geschnürt und zuletzt “mehr gespart als erwartet”.Den Aktionären sagt Oschmann auch in schwierigen Zeiten Verlässlichkeit zu. “Das ist uns wichtig. Wir schlagen der Hauptversammlung deshalb eine Gewinnausschüttung von 1,30 Euro pro Aktie vor.” Damit werden knapp 170 Mill. Euro ausgeschüttet. Auch die Entwicklung des Geschäfts soll kalkulierbar bleiben. “Wir halten mit aller Kraft Kurs. Um unsere strategischen Ziele für nachhaltiges Wachstum zu erreichen”, erklärt Oschmann. Von den weltwirtschaftlichen Problemen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie werde das Unternehmen nicht verschont. “Wir gehen davon aus, dass die Folgen alle Geschäfte von Merck betreffen. Vor allem Healthcare und Performance Materials.” Das Management arbeite mit aller Kraft daran, das laufende Geschäft abzusichern. “Damit Patienten lebenswichtige Medikamente erhalten. Und unsere Kunden ihre Lieferungen.”Im Kampf gegen die Pandemie engagiert sich der Konzern mit unterschiedlicher Expertise. Merck arbeite mit mehr als 45 Entwicklern von Impfstoffen gegen Covid-19 zusammen, darunter das Jenner Institute der Universität Oxford in Großbritannien. Dort helfe man, die Herstellung eines Impfstoffes in großem Maßstab vorzubereiten. “Wir haben die Entwicklungszeit für das Verfahren von einem Jahr auf rund zwei Monate gesenkt.”