Messer verkauft Tochter an Finanzinvestor Paragon
cru Frankfurt – Mitten in der Corona-Wirtschaftskrise hat der Finanzinvestor Paragon Partners einen der größten Private-Equity-Deals in Deutschland seit Beginn der Epidemie unter Dach und Fach gebracht. Die auf mittelständische Firmen spezialisierte Münchener Beteiligungsgesellschaft übernimmt vom Bad Sodener Familienkonzern Messer Group bzw. dessen Schwestergesellschaft MEC Holding den Industriedienstleister Castolin Eutectic mit Sitz in Kriftel, der auf den Verschleißschutz von Anlagen spezialisiert ist. Nach Informationen der Börsen-Zeitung aus Finanzkreisen liegt der Kaufpreis bei knapp 200 Mill. Euro.Castolin Eutectic macht mit 1600 Beschäftigten rund 300 Mill. Euro Umsatz und erzielt einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von etwa 25 Mill. Euro. Paragon finanziert den Kaufpreis dem Vernehmen nach zunächst voll aus dem Eigenkapital. Macquarie hat den Verkaufsprozess für Messer organisiert und war damit an vier der sechs größten Private-Equity-Deals in Deutschland im Jahr 2020 beteiligt. Baker McKenzie hat Paragon beraten.”Messer wird sich künftig auf den weiteren Ausbau seines globalen Industrie-, Medizin- und Spezialgasgeschäfts konzentrieren”, erklärte Messer-Eigentümer Stefan Messer das Motiv für den Verkauf. Es handelt sich somit nicht um einen Notverkauf aus Liquiditätsmangel. CEO des großen Industriegasekonzerns Messer Group GmbH ist Stefan Messer, Enkel des Unternehmensgründers. Die Firmenanteile von Messer und MEC werden zu 73 % von Stefan Messer und weiteren Familienmitgliedern und zu 27 % von der gemeinnützigen Adolf Messer Stiftung gehalten. Die Produkte von Castolin Eutectic werden etwa bei der Beschichtung von Kraftwerkskesseln zur Vermeidung von Korrosion eingesetzt oder zur Sanierung von Walzwerken in Betonfabriken.