Messer vorn im Rennen um Amerikageschäft von Linde

Fortgeschrittene Gespräche bestätigt - Partner CVC

Messer vorn im Rennen um Amerikageschäft von Linde

jh München – Das Familienunternehmen Messer in Bad Soden bei Frankfurt hat gute Chancen, für Konzernteile von Linde und Praxair in Amerika den Zuschlag zu erhalten. Linde bestätigte am Donnerstag fortgeschrittene Verhandlungen mit einem Konsortium aus Messer und dem europäischen Finanzinvestor CVC. Es gehe um “den Verkauf des überwiegenden Teils des Gasegeschäfts von Linde in Nordamerika sowie einzelner Teile von Linde und Praxair in Südamerika”, wird mitgeteilt..Der deutsche und der US-amerikanische Industriegasekonzern halten diese Veräußerung für erforderlich, um die Freigabe von Wettbewerbsbehörden für ihren geplanten Zusammenschluss zu erhalten. Ebenfalls aus diesem Grund verkauft Praxair den größten Teil seines Europageschäfts mit einem Jahresumsatz von zuletzt 1,27 Mrd. Euro (vgl. BZ vom 6. Juli). Der japanische Konkurrent Taiyo Nippon Sanso will dafür rund 5 Mrd. Euro zahlen. Messer hatte schon vor einem Jahr öffentlich Interesse an Teilen von Linde und Praxair bekundet. CVC war damals bereits als Partner im Gespräch. Im Rennen war offenbar auch der Finanzinvestor Carlyle. Nun zeichnet sich ab, dass Messer und CVC in den nächsten Tagen die Verhandlungen erfolgreich abschließen.Das Geschäft von Linde in Nord- und Südamerika dürfte ein Jahresvolumen in der Größenordnung von 3 Mrd. Euro haben. Der Münchner Konzern nennt nur den Umsatz für das gesamte Gasegeschäft des Kontinents: 4,9 Mrd. Euro waren es 2017. Enthalten ist der Umsatz des Medizingaseanbieters Lincare, der deutlich mehr als 1 Mrd. Euro betragen dürfte. Ein Verkauf der Medizingasesparte ist nach Einschätzung von Linde nicht notwendig, da Praxair in diesem Segment kaum aktiv ist.Für die Fusion, die bis zum 24. Oktober vollzogen sein soll, fehlt den beiden Konzernen noch eine Genehmigung von Kartellbehörden in sechs wichtigen Regionen, darunter die USA, Brasilien und Europa.