Metallmarkt verharrt im Auf und Ab
Von Hubertus Bardt, Köln *)In den vergangenen Wochen hat sich auf den Metallmärkten keine klare Tendenz gezeigt. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) ist im Oktober zwar um 1,7 % oder 6,2 Punkte auf 362,7 Zähler gefallen, damit setzte sich aber nur die Folge von kleinen Auf- und Abwärtsbewegungen der Vormonate fort, aus denen sich keine belastbare Orientierung für die mittel- bis langfristige Preisentwicklung ableiten lässt. Stabile EinkaufskostenDer monatlich vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln erstellte IMP-Index misst die in Euro bewerteten Metallkosten; damit soll die Perspektive der verarbeitenden Industrie in Deutschland auf die Metallmärkte abgebildet werden. Für die Rohstoffverbraucher bedeutet die seit dem Sommer anhaltende Seitwärtsbewegung bei leichten Schwankungen im Wesentlichen Stabilität bei den Einkaufskosten.Am Ende der Monatsbilanz liegt eine leichte Entlastung, die zu einem Drittel auf die Wechselkursentwicklung und zu zwei Dritteln auf die Preisschwankungen auf den internationalen Rohstoffmärkten zurückzuführen ist. Ohne die leichte Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar hätte der Index mit 364,3 Punkten nur 1,2 % unter dem Vormonatswert gelegen. Edelmetalle ein Fünftel teurerTrotz der insgesamt geringen Veränderung haben die Preise einzelner Metalle kräftig geschwankt. Erhebliche Entlastung in den Dollar-Notierungen gab es vor allem beim Eisenerz, das im Monatsvergleich fast 5 % an Wert verloren hat. Im Vergleich zum Vorjahr liegt allerdings weiter eine Verteuerung um gut 20 % vor. Nickel war mit einem Minus von 3,5 % im Oktober ebenfalls deutlich günstiger als im September, zugleich aber fast 40 % teurer als vor einem Jahr.Die Indexschwergewichte Aluminium und Kupfer haben sich dagegen kaum bewegt: Aluminium ist um 1,6 % günstiger geworden, und die Kupfernotierung ist fast unverändert geblieben. Auch im Jahresvergleich gibt es hier spürbare Entlastungen. Zinn verbilligte sich von September auf Oktober ebenfalls leicht um 1,4 %.Gold und Silber gaben im Monatsvergleich um 1,0 bzw. 2,8 % nach. Verglichen mit dem Vorjahr ist bei beiden Edelmetallen aber ein Plus von rund 20 % zu verzeichnen, was die Unsicherheit in Bezug auf die Entwicklung der Weltwirtschaft spiegelt. Gegen den Trend teurer geworden sind Blei und Zink, die um jeweils gut 5 % zugelegt haben. Dagegen sind die Schwankungen im Jahresvergleich mit -10 % bzw. +8 % eher moderat. *) Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.