Industriemetallpreis-Index

Metallpreise bewegen sich in kleinen Schritten abwärts

Zuletzt bewegten sich die Preise für Industrie- und Edelmetalle in kleinen Schritten abwärts, ohne dass eine signifikante Entlastung stattgefunden hätte. Im August hat die Abwertung des Euro einem stärkeren Rückgang entgegengewirkt.

Metallpreise bewegen sich in kleinen Schritten abwärts

Metallpreise tendieren zaghaft abwärts

IMP-Index gibt um 0,7 Prozent nach – Eisenerz etwas günstiger – Zinn sehr schwach

Von Hubertus Bardt *

Während die Energiekosten weiterhin ein zentrales Problem der deutschen Industrie darstellen, stehen die Metallpreise weniger im Fokus. Dabei wirken auch hier die hohen Preisanstiege der Jahre 2020 und 2021 nach. Nach den extremen Ausschlägen des Krisenjahres 2022 hat sich das Preisniveau wieder auf dem alten, aber immer noch hohen Niveau stabilisiert. Zuletzt bewegten sich die Preise in kleinen Schritten abwärts, ohne dass eine signifikante Entlastung stattgefunden hätte.

Unteres Ende des Korridors

Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln misst das Preisniveau der wichtigsten Industriemetalle, die nach Deutschland eingeführt und von der Industrie weiterverarbeitet werden. Da die meisten Unternehmen in Euro kalkulieren, fließt neben den Weltmarktpreisen auch der Wechselkurs zwischen Euro und Dollar in die Berechnungen ein.

Im September ist der IMP-Index leicht um 0,7% auf 482,2 Punkte zurückgegangen. Damit wurde das untere Ende des Bandes erreicht, das seit dem Preisanstieg 2020/21 und abermals seit den Preisspitzen 2022 intakt war. Zuletzt wurde der Monatswert im März 2021 unterschritten. Den höchsten Stand hatte der IMP-Index im April 2022 mit einem Wert von 606,9 erreicht. Seither ging es um 20,5% bergab.

Euro-Abwertung bremst

Ohne den Wechselkurseffekt wäre der Rückgang der Preise spürbar stärker ausgefallen. Die Abwertung des Euro hat Importe tendenziell verteuert. Ohne diesen Effekt wäre der IMP-Index im September nicht nur um 0,7%, sondern um 2,0% gefallen. Zwei Drittel der Entlastung auf den Metallmärkten sind damit durch die Schwankung zwischen Euro und Dollar zunichtegemacht worden.

Für die deutsche Industrie gab es vor allem bei Eisenerz eine Entlastung. Der Grundstoff für die Stahlproduktion ist in Euro gerechnet im September um 2,4% günstiger geworden. Die beiden anderen Indexschwergewichte Kupfer und Aluminium haben sich mit minus 0,2% bzw. plus 0,3% kaum verändert. Abwärts ging es mit Zinn (−8,0%) und Nickel (−1,8%), aufwärts hingegen mit Blei ( 3,5%) und Zink ( 1,5%). Auch die Edelmetalle notierten leichter: Gold gab um 0,3% nach, Silber wurde 2,1% billiger.

*) Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.

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