Metallpreisrally hat sich im September verlangsamt
Von Hubertus Bardt *)Seit Beginn der globalen Coronakrise haben sich die Preise der wichtigsten Metalle trotz der weltweiten Einbrüche des Wirtschaftswachstums deutlich verteuert. Auch im September zeigten die Kurse weiter nach oben. Verglichen mit den Vormonaten hat sich der Anstieg jedoch wieder verlangsamt. Der Industriemetallpreisindex (IMP-Index), mit dem das Institut der deutschen Wirtschaft monatlich das Preisniveau der wichtigsten Importmetalle misst, hat sich im September um 3,8 Punkte oder 0,9 % auf 406,1 Punkte erhöht. Damit stabilisiert er sich über der 400-Punkte-Marke auf dem höchsten Niveau seit März 2012.Der Index wird auf Basis der internationalen Metallpreise in Euro gebildet und spiegelt so die Einkaufskosten der deutschen Metallverarbeiter wider. Für sie ist neben den internationalen Metallmärkten auch der Euro-Dollar-Wechselkurs bedeutsam. Die leichte Abwertung des Euro gegenüber der US-Währung hat den Import tendenziell verteuert und damit das Preisniveau für Metalle weiter erhöht. Ohne diesen Effekt wäre das Preisniveau nur um 0,6 % angestiegen. Zwei Drittel der Kostensteigerung gehen damit auf die Entwicklungen auf den Metallmärkten zurück, ein Drittel auf den Devisenmarkt.Die Preisentwicklungen der einzelnen Metalle zeichnen ein gemischtes Bild. Auch wenn das Gesamtniveau leicht gestiegen ist, gab es Zuwächse und Kursverluste bei den gehandelten Rohstoffen. Verantwortlich für den Anstieg des IMP-Index waren im September vor allem Kupfer mit einem Anstieg von 3,5 % auf Euro-Basis sowie Eisenerz, das 2,5 % teurer geworden ist. Mit einem Zuwachs von fast einem Viertel ist Eisenerz zudem auch auf Jahresfrist besonders deutlich teurer geworden, übertroffen nur von Silber mit einem Jahresplus von fast einem Drittel. Überdurchschnittlich aufwärts ging es im September auch bei Nickel (2,5 %), Zinn (2,0 %) und Zink (1,7 %). Aluminium, eines der Schwergewichte im Warenkorb des Industriemetallpreisindex, verteuerte sich mit 0,7 % leicht unterdurchschnittlich. Abwärts gingen die Euro-Preise bei Blei (- 2,9 %) sowie bei den Edelmetallen Gold und Silber. Die Edelmetalle nahmen um 2,1 bzw. 4,4 % ab, nachdem sie zuletzt deutlich nach oben gegangen waren. *) Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft.