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Metas „Twitter-Killer“ startet fulminant

Beim neuen Kurznachrichtendienst "Threads" haben sich nach Angaben des Social-Media-Konzerns Facebook in den ersten Stunden zehn Millionen Nutzer eingeloggt. Experten halten Threads für die bislang einzige Plattform, die Twitter ernsthaft Konkurrenz machen könnte.

Metas „Twitter-Killer“ startet fulminant

Metas „Twitter-Killer“ Threads startet fulminant

Der Zweikampf der Milliardäre Mark Zuckerberg und Elon Musk geht in die nächste Runde: Zuckerbergs Konzern Meta startete am Donnerstag einen Kurznachrichtendienst namens Threads, der Musks kriselndem Rivalen Twitter Nutzer abjagen soll. „Auf geht’s! Willkommen bei Threads“, schrieb Zuckerberg in der neuen App. Innerhalb der ersten sieben Stunden hätten sich bereits zehn Millionen Nutzer bei Threads eingeloggt, darunter Prominente wie Jennifer Lopez, Kim Kardashian oder die demokratische US-Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez. Auch Unternehmen wie Netflix gehörten zur ersten Welle.

Der 39-jährige Meta-Chef postete außerdem ein bekanntes Meme – ein humoristisches Bild, in dem Spiderman sich selbst gegenübersteht. Damit spielte er auf die Rivalität mit dem 51-jährigen Musk an. Dieser hatte Zuckerberg vor einiger Zeit zu einem „cage fight“ herausgefordert. Dabei kämpfen die Kontrahenten in einem Käfig mit Fäusten und Fußtritten gegeneinander. Zuckerberg trainiert seit Jahren die japanische Selbstverteidigungskunst Jiu Jitsu.

Erster ernsthafter Twitter-Rivale

Unter den zahlreichen Kurznachrichtendiensten ist Threads nach Einschätzung von Experten der bislang einzige, der Twitter ernsthaft Konkurrenz machen könnte. Denn jeder der weltweit etwa zwei Milliarden aktiven Instagram-Nutzer kann sich mit denselben Zugangsdaten bei Threads anmelden und denselben Accounts wie auf Instagram folgen. Twitter nutzen bislang mehr als 200 Millionen Menschen regelmäßig. Andere Dienste wie Mastodon aus Deutschland oder Bluesky des Twitter-Gründers Jack Dorsey kommen nur auf einen Bruchteil dieser Zahlen.

„Die Investoren sind begeistert von der Aussicht, dass Meta wirklich einen ‚Twitter-Killer‘ hat“, sagte Chef-Analystin Danni Hewson vom Brokerhaus AJ Bell. Meta-Aktien hatten in Erwartung der Markteinführung von Threads am Mittwoch knapp 3% zugelegt und rückten am Donnerstag weitere 1,7% vor.

In Deutschland und dem Rest der Europäischen Union ist Threads allerdings bislang nicht in den App-Stores der Smartphone-Hersteller verfügbar. Einem Medienbericht zufolge sind Datenschutzbedenken der Grund hierfür. Dabei hat die neue App einige Funktionen, um Behörden entgegenzukommen. So signalisiert ein Kennzeichen auf dem Instragram-Profil, dass der Nutzer sich bei Threads angemeldet hat. Dieses Kennzeichen kann verborgen werden. Außerdem können die Privatsphäre-Einstellungen für Instagram und Threads separat geregelt werden.

Twitter in der Dauerkrise

Seit der 44 Mrd. Dollar schweren Übernahme durch Musk im Herbst 2022 kommt Twitter nicht aus den Schlagzeilen heraus. So feuerte der Chef des Elektroautobauers Tesla rund 80% der Belegschaft. Außerdem lockerte der selbst ernannte „Absolutist der Meinungsfreiheit“ die Regeln für die Moderation von Inhalten. Zuletzt stieß er Nutzer und Werbetreibende mit der Begrenzung der pro Tag lesbaren Nachrichten vor den Kopf.

Weil Hassrede auf Twitter zuletzt zugenommen hatte, hoffen einige Nutzer auf ein besseres Umfeld bei Threads. „Möge diese Plattform gute Atmosphäre, eine starke Gemeinschaft, ausgezeichneten Humor und weniger Belästigungen bieten“, schrieb die Abgeordnete Ocasio-Cortez. Ein anderer Nutzer prophezeite sogar das Ende von Twitter binnen weniger Stunden. Ihm antwortete Zuckerberg mit einer Warnung vor überzogenen Erwartungen: „Wir sind erst am Anfang der ersten Runde.“

Metas „Twitter-Killer“ Threads legt fulminanten Start hin

Reuters New York