Metro schwenkt auf Wachstum um
ab Düsseldorf – “Das dritte Geschäftsquartal markiert für uns die Zeitenwende.” Mit diesen Worten fasste Metro-Chef Olaf Koch die jüngsten M & A-Transaktionen zusammen. Denn pünktlich zur Vorlage des Zwischenberichts verkündete der Handelskonzern den Erwerb von Classic Fine Foods (CFF), einem asiatischen Lebensmittellieferdienst, der sich auf Hotel-, Restaurant- und Catering-Kunden spezialisiert hat.Ermöglicht hat den Erwerb, der absehbar nicht der einzige bleiben soll, der Verkauf der Warenhäuser Galeria Kaufhof. Koch gab sich zuversichtlich, den Verkauf an Hudson’s Bay Company wie angekündigt bis zum Ende des Geschäftsjahres abzuschließen. Die Transaktion spült Metro 1,6 Mrd. Euro in die Kasse. Einen Teil dieses Geldes will Koch für externes Wachstum einsetzen. Die Größe der Kriegskasse bezifferte er nicht.Zugleich machte der Manager deutlich, dass es bei diesem Thema weniger um strukturverändernde Transaktionen gehe. Vielmehr suche Metro nach komplementären Geschäften, die dem Unternehmen den Zugang zu neuen Dienstleistungen und auch Ländern bringen könnten. Paradebeispiel dafür sei CFF.Der Kaufpreis für den Lieferdienst, den der Finanzinvestor EQT verkauft, beläuft sich auf 290 Mill. Dollar zuzüglich weiterer bis zu 38 Mill. Dollar. Die Höhe des Zuschlags ist dabei vom Erreichen bestimmter operativer Ergebnisziele abhängig. Nach den Angaben erwirtschaftete CFF im vergangenen Jahr einen Umsatz von 219 Mill. Dollar, das dazugehörige Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird mit 18 Mill. Dollar angegeben. Entsprechend zahlen die Düsseldorfer ein Vielfaches des operativen Ergebnisses von 16 bis 18. Globale Präsenz ausbauenCFF ist derzeit in 25 – vorwiegend asiatischen – Großstädten in 14 Ländern unterwegs. Mit der Akquisition baut Metro die Präsenz im Großhandel Cash & Carry um zehn auf 36 Länder aus. Neben dem Geschäftsplan von CFF setzt Metro darauf, dem Lieferdienst Zugang zu weiteren Lieferanten zu schaffen. Zudem soll das Konzept auch in ausgewählten Ländern, in denen Metro bereits vor Ort ist, ausgerollt werden.Die Prognose für 2014/15 wird nun auf die fortgeführten Aktivitäten (ohne Kaufhof) eingeengt und erfolgt auf wechselkursbereinigter Basis. Konkret wird mit einem kleinen Umsatzplus in flächenbereinigter Rechnung sowie einem über dem Vorjahreswert von 1,5 Mrd. Euro liegenden bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gerechnet. Damit sei zumindest Dividendenkontinuität gesichert, sagte Koch.Die für das dritte Quartal berichteten Zahlen waren dagegen vom fehlenden Ostergeschäft beeinträchtigt, das vornehmlich ins zweite Quartal fiel. Der Konzernumsatz landete mit 14 Mrd. Euro um 1,4 % unter dem Vorjahreswert, flächenbereinigt verblieb ein Minus von 0,4 %. Das bereinigte Ebit gab auf 209 (i.V. 253) Mill. Euro nach. Bereinigt um einen im Vorjahr realisierten Ertrag aus einer Immobilientransaktion und Wechselkurseffekte sei das Vorjahresniveau nahezu erreicht worden.—– Wertberichtigt Seite 8