Neuausrichtung des Solar-Unternehmens

Meyer Burger macht Kehrtwende in den USA

Meyer Burger stoppt US-Solarzell-Projekt und zieht doch nicht in die USA um. Deutsche Zellproduktion bleibt zentrales Element. Strategiewechsel führt zu Kostensenkungsprogramm.

Meyer Burger macht Kehrtwende in den USA

Der Solar-Konzern Meyer Burger hat seine Pläne zum Bau einer Solarzell-Produktion in den USA und damit die vorgesehene Verlagerung seines Kerngeschäfts nach Übersee ad acta gelegt. Das geplante Projekt in Colorado Springs sei derzeit nicht finanzierbar und daher gestoppt worden, teilte der Schweizer Konzern am Montag mit. Damit werde Meyer Burger zwar einen geringer als erwarteten Finanzierungsbedarf haben, aber auch mittelfristig eine niedrigere Profitabilität als vorgesehen. Der Vorstand habe daher beschlossen, ein Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm anzuschieben, um die Profitabilität nachhaltig zu verbessern.

Zudem werde sich Meyer Burger auf den Betrieb der im Hochlauf befindlichen Modulproduktion in Goodyear, Arizona, mit einer Kapazität von 1,4 Gigawatt konzentrieren. Die bestehende deutsche Zellproduktion in Bitterfeld-Wolfen werde weiterhin voll betrieben und solle - anders als bisher geplant – auch künftig das Rückgrat der Solarzellversorgung von Meyer Burger bleiben.

Aufgrund der veränderten Konzernstrategie werde der für den 16. September vorgesehene Halbjahresbericht auf den 30. September verschoben. Bereits Mitte des Monats hatte die Firma die für den 14. August geplante Bilanzveröffentlichung auf den 16. September verlegt und machte dafür die laufenden Verhandlungen zur Finanzierung und strategischen Zusammenarbeit mit einem namhaften Technologiepartner geltend.

Meyer Burger teilte zudem mit, dass das Mitglied des Verwaltungsrates Mark Kerekes seinen Rücktritt erklärt habe. Die Neuausrichtung des Unternehmens erfordere eine Neuaufstellung im Verwaltungsrat, hieß es zur Begründung.