Reifenhersteller

Michelin trotzt den Turbulenzen

Trotz Problemen mit der Zuliefererkette und der Inflation der Rohstoffpreise ist es dem Konzern aus Clermont-Ferrand im vergangenen Jahr gelungen, mehr oder weniger zu seinem Vorkrisenniveau von 2019 zurückzufinden.

Michelin trotzt den Turbulenzen

wü Paris

Michelin trotzt dank seiner Positionierung als Premium-Hersteller den Turbulenzen, denen die Automobilindustrie ausgesetzt ist. Trotz Problemen mit der Zuliefererkette und der Inflation der Rohstoffpreise ist es dem Konzern aus Clermont-Ferrand im vergangenen Jahr gelungen, mehr oder weniger zu seinem Vorkrisenniveau von 2019 zurückzufinden. Nachdem Michelin 2021 deutlich zulegen konnte, will das Unternehmen seine Ergebnisse im laufenden Jahr weiter steigern.

Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 16,3% auf 23,79 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis der Bereiche stieg von 1,88 Mrd. Euro auf 2,97 Mrd. Euro und erreichte damit nahezu das Niveau von 2019, als es 3,01 Mrd. Euro betrug. Ohne Wechselkurseffekte wäre es laut Michelin-Chef Florent Menegaux sogar höher ausgefallen. Die operative Marge verbesserte sich von 9,2% auf 12,5%. Unter dem Strich verdiente Michelin mit einem Nettoergebnis von 1,85 Mrd. Euro nahezu das Dreifache. 

Der Reifenhersteller, der die Dividende für 2021 von 2,30 Euro je Aktie auf 2,40 Euro erhöhen will, konnte damit die Erwartungen leicht übertreffen. Für das laufende Jahr peilt er ein operatives Ergebnis der Bereiche von mehr als 3,2 Mrd. Euro bei konstanten Wechselkursen sowie einen strukturellen freien Cashflow von mehr als 1,2 Mrd. Euro an, nach 1,8 Mrd. Euro 2021. 

Menegaux geht davon aus, dass der Versorgungsengpass erst 2023 beendet sein wird. Er erwartet, dass der Reifenmarkt für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge 2022 um 0% bis 4% zulegen wird, der für Lkw um 1% bis 5% und der der Spezialaktivitäten, wozu Reifen für Landwirtschaftsfahrzeuge gehören, um 6% bis 10%. Die Spezialreifen sind normalerweise die Ertragsperle, doch sie leiden mehr als die anderen Sparten unter dem Versorgungsengpass, so dass die operative Marge von 20% vor der Krise auf 13% gesunken ist.