CLOUD COMPUTING

Mieten oder kaufen?

Von Stefan Paravicini, Frankfurt Börsen-Zeitung, 21.11.2014 Softwareanbieter wie Salesforce, Concur und in zunehmendem Maße auch SAP bieten ihre Produkte immer öfter zur Miete über das Internet an. Diese "Subskriptionsmodell" hat die Sympathien der...

Mieten oder kaufen?

Von Stefan Paravicini, FrankfurtSoftwareanbieter wie Salesforce, Concur und in zunehmendem Maße auch SAP bieten ihre Produkte immer öfter zur Miete über das Internet an. Diese “Subskriptionsmodell” hat die Sympathien der Firmenkunden im Sturm erobert, weil im Unterschied zum Kauf von Softwarelizenzen statt hoher Anschaffungskosten ein gleichmäßiges Nutzungsentgelt fällig wird. Das kann als Aufwand verbucht werden und verlängert anders als die fest installierten Softwarelizenzen nicht die Bilanz. Außerdem versprechen die Anbieter kürzere Innovationszyklen und garantieren die Verfügbarkeit der Programme, die häufig zentral auf Serverfarmen der Cloud-Spezialisten verwaltet werden. Schließlich fällt auch der Wechsel zu einem neuen Hersteller leichter, wenn nicht erst die bereits eingekauften Lizenzen abgeschrieben werden müssen.In der langen Frist sieht das alles etwas anders aus. Denn wer Software über mehrere Jahre mietet, für den ist das meist teurer als der Erwerb einer Lizenz. Nicht umsonst wiederholen die Anbieter von Software aus der Steckdose bei Gesprächen mit Analysten gerne, dass ihre Profitabilität in der Cloud über die lange Frist sogar höher als im Lizenzgeschäft liegen wird, wenn sich die Kunden lange genug in der gleichen Rechnerwolke tummeln. Salesforce hat daraus eigene Schlüsse gezogen. Der US-Konzern, der sich am Firmensitz in San Francisco bereits in das dort entstehende höchste Gebäude an der Westküste eingemietet hat, kauft sich für 640 Mill. Dollar einen eigenen Büroturm in der Stadt.