MIG erzielt Rekordergebnis mit Biontech
jh München
Der Münchner Finanzinvestor MIG ist im vergangenen Jahr auf der Erfolgswelle von Biontech geschwommen. Es sei das bisher erfolgreichste Jahr gewesen, berichtet die Wagniskapitalgesellschaft. Seit der Gründung im Jahr 2004 investieren die von ihr verwalteten Fonds Kapital von Anlegern in junge Unternehmen, vor allem in der Biotechnologie, Medizin-, Material-, Informations- und Automatisierungstechnik. Bisher wurden den Anlegern rund 900 Mill. Euro zurückgezahlt. Allein die Verkäufe von Biontech-Aktien brachten im vergangenen Jahr 600 Mill. Euro (vgl. BZ vom 11. Februar).
MIG hatte 2008 in das damals gegründete Mainzer Biotechnologie-Unternehmen 13,5 Mill. Euro investiert. Nach dem Börsengang von Biontech an die Nasdaq im Oktober 2019 hielt MIG 6% der Aktien. Davon ist noch weniger als 1% übrig. Der Wert der für 15 Dollar ausgegebenen Aktie ist zuletzt besonders stark gestiegen, seit Anfang dieses Monats um etwa 60%. Auf dem aktuellen Kursniveau von rund 174 Dollar beträgt die Marktkapitalisierung etwa 42 Mrd. Dollar. Biontech hat den ersten zugelassenen Impfstoff gegen das Covid-19-Virus entwickelt und liefert zuverlässig.
Die MIG AG hat nach eigenen Angaben bis Ende 2020 insgesamt knapp 600 Mill. Euro in rund 40 junge Unternehmen investiert. Anfang dieses Jahres kamen zwei hinzu: die deutsche Medizintechnikfirma Creative Balloons und Zadient Technologies in Frankreich, die auf dem Gebiet neue Materialien und Halbleiter tätig ist. Aktuell sind 30 Unternehmen im Portfolio.
Daraus ist seit Mitte 2020 das Biotechunternehmen Immatics an der Nasdaq notiert. Das Tübinger Unternehmen wurde dafür in eine sogenannte Special Purpose Acquisition Company (Spac) eingebracht. Nach Biontech sowie Brain und N-Fon war es der vierte Börsengang einer Beteiligungsfirma von MIG. Zudem wurden von 2015 bis 2018 vier Unternehmen verkauft. An Finanzierungsrunden im Volumen von 170 Mill. Euro beteiligte sich die MIG AG im vergangenen Jahr mit 46 Mill. Euro mit Neu- und Nachfinanzierungen.