Rückstellung für Beihilfe

Milliardengewinn für Uniper

Nach dem exorbitanten Verlust im Vorjahr hat Uniper 2023 einen Milliardengewinn eingefahren. Jetzt wird Geld zurückgelegt, um Hilfen aus der Krisenzeit zurückzuzahlen.

Milliardengewinn für Uniper

Milliardengewinn für Uniper

Erholter Energiekonzern bildet Rückstellung für Tilgung der Staatshilfen

ak Düsseldorf

Nach dem horrenden Verlust infolge der gestoppten russischen Gaslieferungen im Vorjahr hat sich das Blatt für Uniper komplett gewendet: 2023 hat der Energiekonzern einen Milliardengewinn eingefahren und die zuletzt im Oktober konkretisierte Prognose erfüllt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreichte 2023 einen Wert von 6,3 Mrd. Euro. Das bereinigte Nettoergebnis lag bei 4,4 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage vorläufiger Eckdaten bekannt gab.

Uniper habe im vergangenen Jahr von einem vorteilhaften Marktumfeld insbesondere durch Sicherungsgeschäfte im Bereich der Stromerzeugung aus Kohle- und Gaskraftwerken sowie im Gas-Midstream-Geschäft profitiert, erläuterte das Unternehmen. Darüber hinaus schlugen sich erfolgreiche Termingeschäfte zur Absicherung der offenen Gaslieferverpflichtungen, die aus der Kürzung russischer Gaslieferungen resultierten, positiv im Ergebnis nieder. Dieser Einmaleffekt kumulierte sich auf rund 2,3 Mrd. Euro.

Reprivatisierung steht an

Uniper will im Konzernabschluss 2023 eine Rückstellung in Höhe von rund 2,3 Mrd. Euro für die Rückzahlung der im Jahr 2022 gewährten staatlichen Beihilfe bilden. Die Zahlungsverpflichtung, deren finale Höhe vom Gesamtergebnis 2024 abhängig sein wird, wird Anfang 2025 fällig und soll aus vorhandenen liquiden Mitteln geleistet werden. Die Bildung der Rückstellung belaste im vollen Umfang das Jahresergebnis von Uniper, hieß es in einer Mitteilung.

Der Bund hatte den strauchelnden Konzern Ende 2022 mit einer Kapitalspritze von 13,5 Mrd. Euro vor der Insolvenz gerettet. Die EU-Kommission, welche die Beihilfe genehmigen musste, machte dabei zur Auflage, dass eine etwaige Überkompensation infolge der staatlichen Unterstützung an den Bund zu zahlen ist und der Bund seine Beteiligung von aktuell gut 99% bis Ende 2028 auf eine Sperrminorität, also 25% plus eine Aktie, zurückführt.

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