Milliardenübernahme von Wasserversorger verdampft
wb Frankfurt – Während am Telekommunikationsmarkt neue Übernahmen eingefädelt werden, ist ein Deal in der bei Investoren in unsicheren Kapitalmarktzeiten beliebten Infrastruktur gescheitert: Die in etwa 8 Mrd. Dollar schwere Akquisition des britischen Wasserversorgers Severn Trent wurde nach Ablauf der “Put-up or shut-up”-Frist auch offiziell abgeblasen.Die Aktie fiel am Mittwoch zunächst um knapp 10 % und ging damit auch unter das Niveau, das sie am Tag vor Bekanntgabe der Kaufabsichten durch ein Konsortium unter Führung eines kuwaitischen Staatsfonds Mitte Mai hielt. Das Management von Severn Trent hatte die noch einmal versüßte Offerte des Longriver-Konsortiums abgelehnt, dieses wollte nicht zum dritten Mal erhöhen. Die Bietergruppe besteht aus dem kanadischen Pensionsfonds Borealis, Kuwait Investment Office und dem britischen Pensionsfonds Universities Superannuation Scheme. Die Offerte spiegele nicht den langfristigen Wert und das Potenzial des Unternehmens wieder, hatte Severn Trent ihr Nein begründet. Citi und Rothschild begleiten das Unternehmen, Deutsche Bank und Royal Bank of Canada beraten das Konsortium. Das letzte Gebot lag bei 22 Pfund je Aktie, am Mittwoch gab der Kurs auf 17,70 Pfund nach. Die Höhe der zuletzt angebotenen Offerte hatte die Notiz nie erreicht.Britische Wasser- und Abwasserunternehmen ziehen wegen ihrer stabilen Cash-flows in regulierten Märkten seit langem das Interesse institutioneller Investoren auf sich. Daher sind inzwischen schon sieben der zehn Wasserversorger dort in der Hand von solchen Fonds.—– Wertberichtigt Seite 8