Minibonds machen Boden gut

Iron: Vorsichtige Prognose für den Markt 2019 - Immobilienbranche vorn

Minibonds machen Boden gut

wb Frankfurt – Es gibt ihn noch, den Markt für Minibonds, wenn er auch nur mehr auf kleiner Flamme kocht. Im abgelaufenen Jahr aber gab es Zuwächse: Es wurden 35 Emissionen von 30 Unternehmen mit einem platzierten Volumen von 1,14 Mrd. Euro gezählt. 2017 waren es 20 im Volumen 791 Mill. Euro. Das zeigt ein von der Kommunikationsberatung Iron erarbeiteter Jahresrückblick für Anleihen bis 150 Mill. Euro. Inkludiert sind darin auch Emittenten von jenseits der Grenzen, vor allem auch aus Österreich.Verglichen mit dem angestrebten Zielvolumen von 1,62 Mrd. Euro lag die Platzierungsquote bei 71 nach zuvor 93 %. Der Kupon ging im Durchschnitt um 52 Basispunkte auf 5,11 % zurück. Klar dominierende Branche ist nach wie vor der Immobiliensektor mit 43 %, in dem sich zahlreiche Unternehmen gestützt von einer hohen Investorennachfrage und dem günstigen Zinsniveau für eine Anleihefinanzierung entschieden. An der Spitze steht DIC Asset mit 150 Mill. Euro, während die gerade gegründete Diok Real Estate statt erhoffter bis zu 250 Mill. Euro nur 25 Mill. einstrich. Aus Österreich nahmen S Immo und UBM Development jeweils 100 Mill. Euro ein. Rang 2 unter den Branchen belegen Finanzdienstleister und Beteiligungshäuser mit 13 und erneuerbare Energien mit drei.Knapp die Hälfte der Transaktionen wurde voll untergebracht, zwei Anleihen stecken noch in der Platzierung und vier Emittenten machten keine Angaben zum platzierten Volumen. Wesentlicher Faktor für den Erfolg ist wenig verwunderlich Kapitalmarkterfahrung. So liegt laut Iron bei den börsennotierten Unternehmen die Quote mit 75 % knapp doppelt so hoch wie bei Kapitalmarktneulingen. Bezogen auf die Volumina liegt das Gros der Transaktionen zwischen 10 Mill. und 30 Mill. Euro (13 Anleihen). Drei Deals – Accentro Real Estate, Ferratum und S Immo – lagen bei 100 Mill. Euro. Für die Laufzeiten dominieren weiter fünf Jahre (18 Papiere). Die Ausfälle gingen nochmals deutlich zurück: von acht 2017 auf jetzt drei. Die Zahl der Insolvenzen fiel von vier auf zwei (Mybet Holding und Royal Beach), das ausgefallene Volumen sank von 832 Mill. auf 5,2 Mill. Euro. Unsicherheit herrschtZum Ausblick für 2019 hat Iron neun in dem Segment aktive Emissionshäuser befragt. Im Durchschnitt erwarten diese für das neue Jahr 21 Deals. Die Emissionshäuser sind Florian Kirchmann, Senior Berater von Iron mit ihrer Prognose zwar optimistischer als zu Beginn des vorigen Jahres (15 Emissionen), jedoch zurückhaltend im Vergleich zum tatsächlich realisierten Niveau: “Das zeigt zum einen die weitere Etablierung des Segments, zum anderen die bestehende Unsicherheit vor allem aufgrund des volatilen Kapitalmarktumfelds.” Bei den Zinssätzen geht die Mehrheit der Emissionshäuser von stabilen bis leicht steigenden Kupons aus. Top-Branche bleibe der Immobiliensektor. Rating und Wahl des Börsensegments spielen nach Einschätzung der Bankenvertreter eine untergeordnete Rolle für den Erfolg.