Mischform mit Rating
sp – Die Deutsche Bahn hat die Weichen für ihre erste Emission einer Hybridanleihe gestellt. Dabei handelt es sich in mehrfacher Hinsicht um eine Mischform. Mit Blick auf das Risiko liegt die Hybridanleihe irgendwo zwischen Aktien und gewöhnlichen Anleihen. In der Kapitalstruktur ist das Hybridkapital nachrangig, das heißt Zahlungsverpflichtungen aus Hybridanleihen müssen von Unternehmen erst nach anderen Forderungen erfüllt werden. Mit Blick auf die Einordnung der Finanzmittel liegt das Hybridkapital irgendwo zwischen Eigen- und Fremdkapital.Für Investoren ist das Instrument im aktuellen Niedrigzinsumfeld interessant, weil das im Vergleich mit einer herkömmlichen Anleihe höhere Risiko mit einem Zinsaufschlag vergütet wird. Für den Emittenten bringt Hybridkapital unter anderem den Vorteil, dass es von Ratingagenturen zum Teil wie Eigenkapital behandelt wird und deshalb nur teilweise in die Berechnung der Nettofinanzschulden einfließt. Das ist für die Bahn, deren Verschuldung nach Einschätzung der Ratingagentur Moody’s 2019 auf das 7-Fache des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) steigen wird, von besonderer Bedeutung.Die Analysten von Standard & Poor’s setzten die langfristige Kreditqualität der Bahn am Dienstag eine Stufe auf “AA” hoch. Moody’s bestätigte die Note “Aa1”, senkte den Ausblick allerdings auf negativ. Für die angekündigte Hybridanleihe stellte die Ratingagentur die Note “A2” in Aussicht.