VOLKSWAGEN

Mit Sparen zum Ziel

Und nicht sein kann, was nicht sein darf. Getreu diesem Motto sind in den vergangenen Wochen immer wieder die Jahresziele des Volkswagen-Konzerns für 2013 angezweifelt worden. Auch die Belastungen aus den hohen Investitionen in das modulare...

Mit Sparen zum Ziel

Und nicht sein kann, was nicht sein darf. Getreu diesem Motto sind in den vergangenen Wochen immer wieder die Jahresziele des Volkswagen-Konzerns für 2013 angezweifelt worden. Auch die Belastungen aus den hohen Investitionen in das modulare Baukastensystem, das bei voller Umsetzung einmal die Stückkosten um ein Fünftel reduzieren soll, wurden und werden kritisch hinterfragt. Ob der Konzern, wie geplant, 2018 wirklich weltweit zum Marktführer aufsteigt, gilt vielen als nicht gesichert, anderen als unsinniges Vorhaben, soweit es nicht mit sehr guten Margen erreicht wird.Und trotz alledem: Immer wieder bestätigen die Wolfsburger ihr Jahresziel, ein operatives Ergebnis des Konzerns auf dem sehr guten Niveau des Vorjahres von 11,5 Mrd. Euro zu schaffen. Auch jetzt bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal. Die Zahlen scheinen viele Investoren nach den vorangegangenen Molltönen positiv überrascht zu haben. Anders lässt sich der kräftige Kursanstieg der Vorzugsaktie um zeitweise mehr als 6 % nicht erklären.Dass der Zwölfmarkenkonzern in diesem Jahr wie viele Wettbewerber besonders in Westeuropa mit heftigem Gegenwind zu kämpfen hat, wurde im Übrigen vom Management nie geleugnet. Bislang aber haben Winterkorn & Co. das Versprochene geliefert. Um das – wie Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch im Interview der Börsen-Zeitung sagte – ambitionierte Ergebnisziel zu schaffen, sind die Wolfsburger schon früh auf einen verschärften Sparkurs eingeschwenkt. “Wir reduzieren und verschieben Investitionen, soweit sie nicht produktbezogen sind”, betonte der CFO unmittelbar vor der IAA Pkw in Frankfurt.Richtig ist, ohne das florierende Chinageschäft und den Gewinnbeitrag von Porsche sähe es ziemlich mau aus. Richtig ist aber auch, wenn sich in den nächsten Jahren eine Erholung der Märkte in Westeuropa durchsetzen sollte, würde der Konzern mit all seinen Marken davon in hohem Maße profitieren.Wirklich kritisch zu bewerten ist derzeit vor allem, dass sich der Produktmix anscheinend hin zu kleineren Fahrzeugen verschlechtert, die Premiummarke Audi an Ertragskraft verliert und der Konzern insgesamt die rentierliche Aufwärtsbewegung im US-Automarkt mangels adäquaten Angebots nicht mitmachen kann. Zumindest an der zu schwachen US-Präsenz wird heftig gearbeitet, ein weiteres Fahrzeug ist in Vorbereitung. Klar ist aber auch, allein mit eisernem Sparen wird Volkswagen die Investoren auf Dauer nicht befrieden können.