Modehändler aus China vor Listing in Frankfurt
wb Frankfurt – Ein Initial Public Offering ohne Public Offering: Das hat die BankM mit dem chinesischen Herrenmodehändler Vancamel vor. Dessen 2012 in Köln gegründete deutsche AG soll am 11. Oktober im Prime Standard der Frankfurter Börse gelistet werden. Sie wäre dann die Nummer 23 hierzulande – von ZhongDe Waste, die 2007 startete, bis Pacific Retail Merchants, die in diesem Juni nach Frankfurt kam. Da China-Börsengängen kein großer Erfolg beschieden war, versucht es Vancamel nun mit einem “Safe IPO”, sicher ist sicher ohne öffentliches Angebot. Primäres Ziel sei es, die Gesellschaft bei Geschäftspartnern, Verbrauchern und Anlegern bekannt zu machen. Der Ausstieg für bestehende Investoren sei sekundär.15 Millionen Aktien werden gelistet, 73,7 % behalte Xiaming Ke. Der Gründer und das Management (zusammen 80,5 %) binden sich in einer “Soft Lock-up” auf 24 beziehungsweise 18 Monate – mit Zustimmung der BankM können sie also auch schon vorher verkaufen. 19,5 % liegen in der Hand von Private Equity, 15 % zählt die BankM zum Streubesitz.Vancamel gehöre mit 2 200 Ladengeschäften zu den größeren Modeunternehmen und hole 2013 mit 180 Mill. Euro die Hälfte der Umsätze aus Heimatmarken wie Lilang, Septwolves oder JoeOne. Die Nettomarge soll in den nächsten Jahren auf 18 bis 20 % steigen. Die Ausstattung mit liquiden Mitteln bei niedrigem Investitionsbedarf erlaube eine Dividendenzahlung von 15 % des Nettoergebnisses. Die Analysten der BankM rechnen bei einem fairen Wert von 15,10 Euro je Aktie ein “Trading Target” von exakt 7,57 Euro aus, was einer Börsenkapitalisierung von 113 Mill. Euro entspräche.