Möbelbranche erwartet leichten Absatzrückgang
dpa-afx Köln – Die Möbelbranche spürt in diesem Jahr den Gegenwind durch die hohe Inflation und die schwache Baukonjunktur. Insgesamt rechnen die deutschen Möbelhersteller in diesem Jahr lediglich mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau, wie der Präsident des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM) Elmar Duffner berichtet. Die Absatzmengen dürften nach Einschätzung des Verbandes sogar leicht zurückgehen. Wegen der absehbaren Preissteigerungen spiegele sich das aber nicht in der Umsatzentwicklung.
Auch der Möbelhandel geht davon aus, „dass ein starkes Wachstum wie in 2022 wahrscheinlich nicht erzielt werden kann“. Die Branche erwarte im ersten Halbjahr 2023 lediglich eine stabile Nachfrage. „Es ist anzunehmen, dass generell die Nachfrage nach mittel- und hochpreisigen Qualitätsprodukten stabiler als nach günstigen Produkten bleibt“, betont der Verband.
Gleichzeitig gewinne das Geschäft mit gebrauchten Möbeln an Bedeutung. „Der Endkonsument hat immer weniger Hemmungen, Gebrauchtes zu kaufen“, betont der Verband. Dazu trügen auch die Preissteigerungen der vergangenen Monate bei.
Insgesamt konnte der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel im vergangenen Jahr seine Umsätze nach einer ersten Hochrechnung des Verbandes um rund 8% auf 35,3 Mrd. Euro steigern. Auch nach Abzug der Preissteigerungen sei der Möbelhandel damit etwas gewachsen. Die Branche habe dabei noch einmal davon profitiert, dass die Menschen in Deutschland angesichts der weltweiten Krisen mehr Wert auf Wohnlichkeit und Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden gelegt hätten. Der anhaltende Trend zum Homeoffice habe weiterhin die Nachfrage nach Büromöbeln beflügelt. Im Jahr 2022 steigerte die deutsche Möbelindustrie ihren Umsatz um knapp 7% auf 18,8 Mrd. Euro.