Møller-Mærsk erfreut Investoren
Zum ersten Mal will der dänische Møller-Mærsk-Konzern Aktien zurückkaufen. Außerdem soll der Jahresgewinn noch einmal höher ausfallen als bislang erwartet. Investoren haben die Ankündigungen am Dienstag begeistert.ste Hamburg – Während bei Deutschlands größter Containerreederei Hapag-Lloyd Überkapazitäten und niedrige Frachtraten im ersten Halbjahr zu gestiegenen Verlusten geführt haben, trumpft der weltweite Branchenführer, die dänische Møller-Mærsk, mit einer abermaligen Aufstockung der Gewinnprognose auf, begleitet von der Ankündigung des ersten Aktienrückkaufprogramms in der 110-jährigen Unternehmensgeschichte. An der Börse von Kopenhagen legte die Aktie der Schifffahrts- und Ölservice-Gruppe in der Spitze um 5,6% auf 14 250 dkr zu.Møller-Mærsk bekräftigte die Einschätzung, in diesem Jahr einen Gewinn “signifikant” über dem Vorjahresresultat von 3,8 Mrd. Dollar zu erwarten. Der bereinigte Überschuss wird jedoch für 2014 nach Vorlage des Halbjahresberichts nun bei 4,5 Mrd. Dollar erwartet und damit eine halbe Milliarde höher als bislang in Aussicht gestellt. Nicht berücksichtigt sind in der Prognose nicht fortgesetzte Geschäfte, Wertberichtigungslasten und Gewinne aus dem Verkauf von Beteiligungen. Im zweiten Quartal war der Gewinn überraschend stark auf 2,3 Mrd. (i.V. 856 Mill.) Dollar geklettert, die Rendite des eingesetzten Kapitals auf 18,6 (7,4) %. Dies ging insbesondere auf einen Gewinn von 2,8 Mrd. Dollar aus dem Verkauf des Mehrheitsanteils an dem Einzelhändler Dansk Supermarked zurück, der zum Teil aufgezehrt wurde von Abschreibungen über 1,7 Mrd. Dollar auf enttäuschende brasilianische Ölgeschäfte.Mit dem im Juli angekündigten Impairment ist ein Bewertungsrückgang der brasilianischen Assets von Mærsk Öl von 2,3 Mrd. Dollar auf 0,6 Mrd. Dollar verbunden. Auf bereinigter Basis stieg der Konzerngewinn im zweiten Quartal auf 1,3 (1) Mrd. Dollar – bei einem um 2,3 % auf gut 11,9 Mrd. Dollar gestiegenen Umsatz.Während die Ölsparte im zweiten Quartal im Zuge der Abschreibungen einen Verlust von 1,4 Mrd. Dollar verbuchte, steigerte die Containersparte Mærsk-Line trotz eines rückläufigen Umsatzes ihren Gewinn auf 547 (439) Mill. Dollar. Im Gesamtjahr sei ein Spartengewinn “deutlich” über dem Vorjahresniveau (1,5 Mrd. Dollar) zu erwarten, teilt Møller-Mærsk mit. Begründet wurde die Prognose mit geringeren Treibstoffkosten (-2,8 %) durch den effizienteren Einsatz der Schiffe.Das Routennetzwerk sei früher als bei Wettbewerbern optimiert worden, zudem liege man beim sogenannten “slow steaming”, einer in den vergangenen Jahren zunehmend angewandten Strategie der Treibstoffkostenreduzierung in der Linienschifffahrt, besser als andere, was zu steigenden Marktanteilen geführt habe, meinte ein Nykredit-Analyst. Mærsk-Line, deren Flotte 576 Schiffe umfasst, ist führend auf den meistbefahrenen Asien-Europa-Rennstrecken. Mærsk-Line und die in der Schweiz ansässige MSC Mediterranean Shipping Company, die Nummer 2 der Branche, planen nach dem Platzen der angestrebten Dreier-Allianz “P3” mit der französischen CMA-CGM eine gemeinsame Nutzung ihrer Schiffe auf wichtigen Strecken zwischen Europa, Asien und Nordamerika. Stimmen die zuständigen Behörden zu, soll damit 2015 begonnen werden.Møller-Mærsk kündigte zudem ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1 Mrd. Dollar an – früher als am Markt erwartet. Das Aktienrückkaufprogramm unterstreiche, dass das Unternehmen den Fokus stärker auf seine Aktionäre richte. Das sei ein großartiges Signal, meinte ein Sydbank-Analyst.—– Wertberichtigt Seite 6