Mologen meldet Erfolg bei Darmkrebsstudie
ge Berlin – Ausgesprochen positive Phase II-Daten einer Darmkrebsstudie haben der Aktie des Berliner Biotechunternehmens Mologen gestern Flügel verliehen. Die Papiere schnellten um gut 20 % hoch und notierten mit 11,40 Euro so hoch wie seit sechs Jahren nicht mehr. Neben einer hohen Wirksamkeit bescheinigte die Studie dem Immunmodulator MGN1703 nur geringe Nebenwirkungen, wie vorübergehendes Fieber, Müdigkeit und Rötungen an der Infektionsstelle, teilte Mologen mit. Der DNA-Modulator regt das Immunsystem an, womit der Körper selber wieder gegen weit fortgeschrittene metastasierte solide Tumore vorgehen kann.Mit dem Modulator MGN1703 können künftig auch andere Indikationen angegangen werden, wie Lungenkrebs, Prostata- oder Brustkrebs. Nach den jetzt erreichten guten Daten will Unternehmenschef Matthias Schroff noch im laufenden Jahr eine Lungenkrebs-Studie starten. Dank der breit gefächerten Anwendungsmöglichkeiten traut er der Plattform MGN1703 “eindeutig Blockbuster-Potenzial” zu – also jährliche Umsätze von reichlich 1 Mrd. Euro.Spätestens im nächsten Jahr soll mit “Big Pharma” ein Auslizenzierungsvertrag unterzeichnet werden – womit Finanzvorstand Jörg Petraß erste nennenswerte Erlöse für 2013 erwartet. Möglich sei auch, dass Verträge mit unterschiedlichen Pharmakonzernen für unterschiedliche Regionen vereinbart werden. Mit dem oder den neuen Partnern könnte dann auch die Phase III-Studie durchgeführt werden. Auf den Markt kommen könnte das Darmkrebsmittel – wenn alles weiterhin gut geht – im Jahr 2015. Petraß geht davon aus, mit dem oder den Pharmapartnern eine Umsatzbeteiligung im gut zweistelligen Prozentbereich vereinbaren zu können, sodass der erhoffte Blockbuster für Mologen Umsätze von gut 100 Mill. Euro verspricht. Risiko mehr als halbiertNach der ersten Auswertung der Phase II-Studie wollen die Berliner die detaillierten Ergebnisse auf einem internationalen Kongress präsentieren. Mologen zufolge war das Risiko der Tumorprogression bei den mit MGN1703 behandelten Patienten im Vergleich zur Placebo-Gruppe mehr als halbiert.