Das ist ein Infrastrukturinvestment nach dem Geschmack von Investoren: Dufry, schon Weltmarktprimus unter den Betreibern von Dutyfree-Läden, übernimmt für 3,6 Mrd. Euro die Nummer 2 der Branche, die in Italien ansässige World Duty Free von der Familie Benetton. Künftig zählt jeder vierte Airport-Laden zur Gruppe. Finanziert wird mit einer Kapitalerhöhung, die clevererweise von Staatsfonds aus Singapur und Katar unterstützt wird, und Krediten. Renditehungrige Anleger schlagen ein und schieben den Kurs des Bieters um 9 % nach oben. Monopolrente, duty free vereinnahmt? Ganz so ist es (noch) nicht – auch wenn Dufry gerade erst die Nummer 5 geschluckt hat. Wachstum ist Pflicht in einem Markt, in dem Einkaufsmacht über den Preis entscheidet. Doch so wird die Luft für den Wettbewerb mit jedem kapitalmarktfinanzierten Schritt von Dufry dünner. An zweiter Stelle weltweit rangiert jetzt die familieneigene Gebr. Heinemann aus Hamburg mit 2,4 Mrd. Euro Umsatz. Dass Dufry den Deal ankündigt, ohne das Plazet der Kartellbehörden zu haben, zeigt das Vertrauen ins Gelingen der Akquisition. Nicht gut für den Markt.wb